Ein Tagungshotel in Göttingen setzt ein Zeichen gegen Rassismus. Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, darunter auch eine Muslima mit Kopftuch, wurden in den letzten Wochen und Monaten mehrmals diskriminiert.
In einem Göttinger Tagungshotel wird seit der Flüchtlingskrise und vor allem nach den Attentaten in Paris der Wunsch geäußert, nicht von Servicekräften mit Migrationshintergrund bedient zu werden. Der Geschäftsführer des Hotels Olaf Feuerstein lehne solche Anliegen kategorisch ab. Er stellte sich schützend vor seine Mitarbeiter: „Uns ist es egal, wo unsere Mitarbeiter herkommen. Bei uns arbeiten Menschen mit 19 unterschiedlichen Nationalitäten. Wem das nicht gefällt, der muss woanders hingehen.“
Betroffen davon ist auch eine junge Mitarbeiterin mit Kopftuch, die von Gästen diskriminiert wird. Ein weiblicher Gast habe sich beispielsweise lieber eine deutsche Kellnerin gewünscht. Der Hotel-Chef habe daraufhin die Besucherin gebeten sich ein anderes Hotel zu suchen.
Diskriminierend verhalte sich ein Publikum, das nicht bildungsfern sei. Um weiteren Vorfällen vorzubeugen, hängen an zentralen Stellen im Hotel jetzt Plakate mit dem Titel: „Unsere Gastfreundschaft ist grenzenlos“. Jeder Gast kann darauf lesen, dass Diskriminierung nicht geduldet wird: „Wer in unseren Häusern von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund nicht bedient werden möchte, den möchten wir auch nicht bedienen.“