Auch nach dem Schusswaffen-Eklat ihrer Vorsitzenden Frauke Petry ist die Alternative für Deutschland (AfD) für den Verfassungsschutz nicht interessant. Die deutsche Bevölkerung sieht das anders.
Knapp die Hälfte der Deutschen hält die AfD einer Umfrage zufolge für eine verfassungsfeindliche Partei. In einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Emnid-Umfrage für N24 äußerten 45 Prozent der Befragten diese Einschätzung, 38 Prozent sahen das nicht so. 17 Prozent legten sich nicht fest.
Bei den CDU/CSU-Wählern sind demnach sogar 68 Prozent der Meinung, die AfD sei verfassungsfeindlich – und auch 13 Prozent der AfD-Wähler ordnen „ihre“ Partei so ein. 52 Prozent aller Befragten sprachen sich für eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz aus, 37 Prozent lehnten das ab.
Bei den Landtagswahlen am 13. März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hat die AfD gute Chancen, mit zweistelligen Ergebnissen in die Landesparlamente einzuziehen.
Für Empörung hatten jüngst Äußerungen der Vorsitzenden Frauke Petry gesorgt: Sie hatte dem „Mannheimer Morgen“ gesagt, Polizisten müssten illegale Grenzübertritte von Flüchtlingen verhindern, „notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen. So steht es im Gesetz“. Später ruderte sie etwas zurück. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) forderte daraufhin die Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz. (dpa,iQ)