Das Rektorat der Technischen Universität Dortmund gab in einer Mitteilung bekannt, dass es den „Raum der Stille“, der als neutraler Gebets- und Meditationsraum genutzt werden sollte, schließen wird. Der Grund sei eine Meinungsverschiedenheit mit dort betenden Muslimen.
Nach Ärger um die Nutzung eines Raumes für Gebete und Meditation hat die Technische Universität Dortmund ihren „Raum der Stille“ geschlossen. In einem Offenen Brief auf der Universitätshomepage machte das Rektorat jetzt darauf aufmerksam, dass der Raum nicht von Muslimen für eigene Zwecke umfunktioniert werden könne. Deshalb werde er geschlossen und künftig für Lehre und Forschung oder als Babyraum genutzt, kündigte das Rektorat in dem Brief an, der sich auf den Protest einiger muslimischer Studenten bezog.
Besucher des Raumes hatten sich darüber beklagt, dass ein Großteil abgetrennt und mit Gebetsteppichen und Koran versehen worden sei. Weibliche Besucher seien am Eingang von männlichen muslimischen Nutzern darauf hingewiesen worden, dass sie nur Zugang zu dem kleineren Teil des Raumes hätten. Vor diesem neuerlichen Ärger hätten Muslime schon vor wenigen Jahren Frauen mit Flugblättern in dem Raum darauf hingewiesen, dass sie Kopftücher tragen und auf Parfüm verzichten müssten.
Das Rektorat verbat sich in dem Schreiben an die Kritiker der Raumschließung Vorwürfe der Diskriminierung und des antiislamischen Rassismus. „Ihre Anmerkungen zur Bedeutung der Integration greifen wir gerne auf und erlauben uns zu ergänzen, dass hierzu die Kenntnis und Akzeptanz der in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze gehört, an die wir alle gebunden sind. Gleichberechtigung von Mann und Frau ist dabei ein unantastbarer Kernbereich“, heißt es im Schreiben.
Zuvor hatten sowohl muslimische als auch nicht-muslimische Studenten eine inneruniversitäre Petition mit 408 Unterschriften gegen die Schließung des Raumes veranlasst und diese dem Rektorat vorgezeigt. Dass die Antwort des Rektorats in Form einer öffentlichen Pressemitteilung erfolgte, überraschte die Studenten. Eine öffentliche Gegendarstellung der Studenten zu den Presseberichten soll in den nächsten Tagen folgen. (dpa, iQ)