In Berlin ist die Zahl der Angriffe auf christliche, jüdische und muslimische Gotteshäuser im Jahr 2015 gestiegen. Dies geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Grünen hervor.
Die Zahl der Angriffe auf Kirchen, Synagogen und Moscheen ist in den vergangenen Jahren in Berlin immer weiter gestiegen. Nur 2013 wurden weniger Beschädigungen und Schmierereien an Gotteshäusern der verschiedenen Religionen registriert als im Folge- und im Vorjahr, wie aus einer Antwort der Innenverwaltung auf eine Parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht. 2015 wurden 25 Angriffe verübt: 17 auf Kirchen, 5 auf Synagogen und 3 auf Moscheen. 2014 zählte die Polizei 21 Angriffe (Kirchen: 13, Synagogen: 5, Moscheen: 3), 2013 waren es 13 (Kirchen: 3, Synagogen: 2, Moscheen: 8), 2012 waren es 18.
In keinem Fall konnten im vergangenen Jahr Tatverdächtige ermittelt werden. Gegen Kirchen gingen den Angaben zufolge vor allem rechtsradikale Täter vor, da sie vielfach Hakenkreuze an Fassaden und Wände schmierten. Auf einen Friedhof im Prenzlauer Berg wurde auch ein Grabstein für Horst Wessel gesetzt. Auch antisemitische und ausländerfeindliche Parolen wurden an Kirchenwände gesprüht.
Der Zentralrat der Juden und die Jüdische Gemeinde zu Berlin erhielten 2015 vor allem Emails mit antisemitischem Inhalt. Bei einer Moschee wurden die Fensterscheiben eingeworfen. Die Mevlana-Moschee erhielt ein Paket mit einem halben Schweinekopf und einem Koran.(dpa/iQ)