Ein Artikel des Nachrichtenmediums „WAZ“ gab an, dass der islamische Gebetsraum an der Universität Duisburg-Essen aufgrund erheblicher Probleme zwischen Muslimen und Nichtmuslimen geschlossen wird. Die Pressestelle der Universität streitet das jedoch ab, der Raum wird nicht aufgrund „fundamentalistischer Muslime“ geschlossen.
Laut einer Nachricht des WAZ soll der islamische Gebetsraum an der Universität Duisburg-Essen aufgrund Diskriminierungen von „nicht-muslimischen Studierenden von fundamentalistischen muslimischen Kommilitonen“ geschlossen werden. Die Pressesprecherin der Universität, Ulrike Bohnsack, erklärte IslamiQ nun, dass der Raum zwar bald geschlossen werde, die Gründe jedoch nicht denen entsprechen, die im WAZ-Artikel erwähnt werden. Die Pressesprecherin erklärte weiter, dass der gesamte Gebäudetrakt, in dem sich der islamische Gebetsraum befindet, bald saniert und deshalb vorab geschlossen wird. Nach der Sanierung soll der Raum dann in einen gemeinschaftlichen „Raum der Stille“ umgewandelt werden. Der Grund hierfür sei die große Dichte der Moscheen um das Universitäts-Gelände.
In einem Schreiben der Universität an den Autor des WAZ-Artikels „Diskriminierung im Namen Allahs – Uni Essen schließt Gebetsraum“ steht: „Ihrer subjektiven Einschätzung, dass sich im Umfeld des vorhandenen Gebetsraums am Essener Campus ein ‚fundamentalistisches Regime‘ gebildet habe, ist deutlich zu widersprechen.“ Auch IslamiQ gegenüber gab die Pressestelle an, dass sie sich von der WAZ-Nachricht distanziert und die Schließung „nichts mit den uns vorliegenden Gründen zu tun hat.“ Der Islamische Studierendenbund Campus Essen (ISB) postete nun auf ihrer Facebook-Seite einen kurzen Kommentar: „Wir sind über die Berichterstattung sichtlich schockiert und möchten alle darauf hinweisen, dass der Fall geprüft wird. Eine öffentliche Stellungnahme folgt.“
Auf die Nachfrage hin, ob der ISB von der Schließung des Raumes benachrichtigt wurde, gab Bohnsack an, dass es „zwar wünschenswert gewesen wäre, den ISB zu unterrichten“, doch die Mitteilung über die Schließung im Zuge der aktuellen medialen Diskussion um Gebetsräume an Universitäten entstanden ist und somit keine Zeit blieb, weiterhin Rücksprache mit dem ISB zu halten. Nach dem Bekanntwerden der Schließung des multikonfessionellen Gebetsraums an der TU-Dortmund hätten diverse Nachrichtenmedien die Pressestelle der Universität Duisburg-Essen nach der Situation des dortigen Gebetsraums angefragt, was dann zu der Kundgabe der Schließung führte.