Nordrhein-Westfalen

Hohe Zufriedenheit mit islamischem Religionsunterricht

Aus einer Studie geht hervor, dass sowohl Schüler als auch Lehrer mit dem islamischen Religionsunterricht an Schulen zufrieden sind. Rund 176 Schulen in Nordrhein-Westfalen erteilen das Fach.

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02
2016
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Symbolbild: Religionsunterricht © Universalmuseum Joannaeum auf flickr, bearbeitet by IslamiQ
Symbolbild: Religionsunterricht © Universalmuseum Joannaeum auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Schüler und Lehrer sind sehr zufrieden mit dem islamischen Religionsunterricht an Nordrhein-Westfalens Schulen. Diesgeht aus einem am Donnerstag dem Düsseldorfer Landtag übersandten Zwischenbericht des Essener Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung hervor. Fast 90 Prozent der Schüler äußerten, sie fühlten sich in diesem Fach wohl. Durch den Islam-Unterricht sei auch ihr Verständnis für andere Religionen gewachsen.

Bei den Lehrkräften beurteilten 100 Prozent die inhaltlichen Vorgaben als überwiegend positiv. Auch mit der Gestaltungsfreiheit in diesem Fach zeigten sich 85,7 Prozent der Pädagogen zufrieden. 42,9 Prozent der Lehrkräfte zeigten sich aber mit den vorhandenen Lehr- und Lernmaterialien unzufrieden.

Auch der Vorstandsvorsitzende des Islamrats Burhan Kesici, der dem von der nordrhein-westfälischen Landesregierung berufenen Beirat für islamischen Religionsunterricht angehört und das Fach selbst in Berlin unterrichtet, zeigt sich sehr zufrieden: „Besonders hervorzuheben ist, dass das Schulministerium in NRW sehr vieles leistet, damit der Islamische Religionsunterricht gut erteilt wird“. Für die Zukunft erhofft sich Kesici, dass der Islamische Religionsunterricht flächendeckend eingeführt wird.

Die Erwartungen der Eltern

Rund 98 Prozent der Eltern erwarten von dem islamischen Religionsunterricht, dass ihr Kind lerne, ein guter Mensch zu sein. Ein gleich hoher Anteil möchte vermittelt wissen, dass es nur einen Gott gibt. Etwa 96 Prozent der Schüler gaben an, dass sie im islamischen Religionsunterricht gelernt hätten, „freundlich zu anderen Menschen zu sein und anderen Menschen zu helfen“.

Die Studie basiert auf Interviews von etwa 800 Lehrern, Eltern und Schülern. Dabei gaben die Schüler an, dass sie über den Islam am liebsten etwas in der Moschee (40 Prozent Mädchen, 43,4 Prozent Jungen), in der Schule (35,8/31 Prozent) oder Zuhause (24,1/22,1 Prozent) lernten. Gut die Hälfte der Schüler gab an, mindestens einmal in der Woche eine Moschee zu besuchen. 47 Prozent der Schüler besuchen neben der Schule Religionsunterricht bei einer Moscheegemeinde.

Unter den 2,5 Millionen Schülern in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des NRW-Schulministeriums etwa 350.000 Muslime. Derzeit erhielten 13.700 Schüler islamischen Bekenntnisunterricht. Das Schulfach werde inzwischen von 123 Lehrern an landesweit 176 Schulen erteilt.

Der islamische Religionsunterricht in NRW war im Schuljahr 2012/2013 an 33 Grundschulen gestartet worden. Im laufenden Schuljahr steht das Fach an 99 Grundschulen und 77 weiterführenden Schulen auf dem Stundenplan. Laut Ministerium haben derzeit landesweit 215 Lehrkräfte die Unterrichtsbefähigung für das Fach. (KNA, iQ)