Das Cover des Eltern Magazins mit einer Mutter, die ein Kopftuch trägt, sorgt für Shitstorm. Die Redaktion will sich nicht davon beeinflussen lassen und noch stärker auf die muslimische Gemeinde eingehen.
Zum 50-Jubiläum hatte das Magazin „Eltern“ die Idee, auf fünf verschiedenen Cover eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Arten von Mütten zu poträtieren. In der Februar-Ausgabe wurde mit der Schlagzeile „Warum jede Mutter die beste für ihr Kind ist“ auch ein Cover veröffentlicht, wo eine junge muslimische Mutter mit Kopftuch zu sehen ist.
Das Cover stieß in der jungen türkischen und muslimischen Community auf positive Resonanz. Es habe am Anfang nur gutes Feedback gegeben. Für den Shitstrom sorgte allerdings ein Artikel des rechtspopulistischen Blogs „Politically Incorrect“. Unter der Überschrift „Altehrwürdige Eltern mit Kopftuch-Cover“ schrieb die Redaktion einen kurzen Text, in dem sie bemerkte, dass die Zeitschrift sich „etwas ganz Vielfältiges“ ausgedacht habe. Der Artikel endet mit den Kontaktdaten der Redaktion.
Die Kommentare zum Artikel rufen nach Boykott, auch die Telefonzentrale des Verlags Gruner + Jahr wurde mit Pöbelanrufen belästigt. Wütende Protestler riefen an und spielten minutenlang arabische Musik. In einem Gespräch mit dem Medienportal „Meedia“ sagte die Chefredakteurin über den Shitstorm: „Ich kann damit umgehen, wenn man mir an den Kopf wirft, dass ich vergast gehöre, dass ich eine Schande für mein Volk sei oder an die Wand gestellt werden sollte. Es kann aber nicht sein, dass unbeteiligte Mitarbeiter der Telefonzentrale beleidigt und angepöbelt werden. Da hört es für mich auf“. Sie wolle in Zukunft jedoch noch stärker auf die muslimische Gemeinschaft eingehen. Muslime rufen dazu auf, die Eltern-Redaktion zu unterstüzen und eine Dankesnachricht zu schicken.