München

Bedford-Strohm erhält Preis für Dialog und Freiheit

Der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erhält den Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche. Vor allem seine Bemühungen um den Dialog zwischen den verschieden Religionen wird geehrt.

09
03
2016
Heinrich Bedford-Strohm
EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm © ELKB/vonwegener.de, bearbeitet IslamiQ

Der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erhält den Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung werde am Sonntag in Bern verliehen, teilte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern am Dienstag mit.

Bedford-Strohm habe als führender kirchlicher Amtsträger vorgelebt, dass Freiheit in der Kirche und aktiver interreligiöser Dialog eng zusammengehörten, begründete der Stiftungsrat seine Entscheidung. „In seiner Person verkörpert er das christliche Motto: Nehmt einander an! Er setzt sich konsequent für Verständigung der Konfessionen und Religionen ein und wendet sich entschieden gegen religiöse und ideologische Intoleranz.“ Die Perspektiven für eine öffentliche Theologie des Islam in Deutschland lägen Bedford-Strohm besonders am Herzen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Bereitschaft zum Dialog ist grundsätzlich positiv. Bei Herrn Heinrich Bedford-Strohm habe ich jedoch den Eindruck, dass er unter Dialog mit dem Islam eher ein wechselseitiges Honig-Ums-Maul-Schmieren versteht. Ich halte es für wesentlich fruchtbarer für den gesellschaftlichen Fortschritt -wenn auch vielleicht nicht so charmant- , wenn der Dialog auch eine konfrontative Komponente in beide Richtungen enhält. Darunter verstehe ich, dass man sich auch mit den Religiongründern Martin Luther und Mohammed kritisch auseinandersetzt. Wahrscheinlich ist das für Religionsvertreter aber doch leider eher tabu.
10.03.16
8:01
Mads sagt:
@Ute Fabel: Was soll es denn bringen, dem Gegenüber zu sagen, dass man seinen Religionsgründer blöd findet? Sollte nicht lieber nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner suchen?
10.03.16
16:55
Manuel sagt:
@Mads: Gegenseitige Religionskritik ist wichtig. Luther zum Beispiel hat antisemtische Texte verfasst und zu Mohammed gibt es auch genug Kritsches, also warum soll man das nicht kritisieren dürfen? Im Mittelalter gab es immer wieder Dialoge, aber auch Streitgespräche zwischen Theologen von Juden, Christen und Moslems.
10.03.16
20:47
Robert sagt:
@Manuel: Sie können doch kritisieren, was Sie wollen. Aber diesem Beispiel muss Herr Bredford-Strohm doch nicht folgen. Sie haben Ihre Meinung und er hat seine Meinung. Sie sollten lernen, die Meinungen anderer zu respektieren. Auf europäisch-christlichem Boden gab es im übrigen im Mittelalter keineswegs fruchtbare Streitgespräche zwischen Christen und Juden und Christen und Muslimen. Das gab es damals lediglich in der muslimischen Welt. Da dann natürlich auch zwischen Muslimen und Juden.
11.03.16
16:46
Manuel sagt:
@Robert: Dann respektieren Sie auch, dass es Menschen gibt, die Religionen ablehnen und verurteilen nicht gleich jeden als Diskriminier, der das tut. Und es stimmt nicht, in mittelalterlichen Spanien hab es einen rege Diskussionskultur zwischen Juden, Christen und Moslems. Sollten Sie mal nachlesen!
13.03.16
23:38
Robert sagt:
@Manuel: Das war aber im Spanien unter muslimischer Herrschaft! Da gab es in der Tat regen Austausch. Ich akzeptiere vollkommen, dass es Menschen gibt, die Religion (für sich) ablehnen. Soweit so gut. Wenn diese Menschen jedoch ihre Ablehnung soweit treiben, dass sie anderen diese Ablehnung aufzwingen wollen, wie Sie dies tun, dann erlaube ich mir, von Diskriminierung zu sprechen. Sie benennen Dinge doch gerne beim Namen. Ich tue dies auch.
14.03.16
9:28
Manuel sagt:
@Robert: Verstehe, bei Ihnen ist also Laizismus gleich Diskriminierung, ein sehr einfache Sicht auf die Dinge haben Sie, ich kann nicht feststellen, dass beispielsweise in Frankreich Moslems diskriminiert werden würden, nur weil es einen konsequenten Laizismus gibt. Es stimmt nicht, dass es im mittelalterlichen Spanien die rege Diskussionskultur nur in den islamischen Teilen des Landes gegeben hätte, die gab es auch in den christlichen Reichen, siehe Übersetzerschule von Toledo!
14.03.16
18:18