Pegida und Co demonstrieren seit über einem Jahr regelmäßig gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlandes. Darauf reagiert das Theater Altenburg-Gera nun mit einem Theaterabend über den Islam.
Angesichts der weit verbreiteten Angst vor dem Islam will das Theater Altenburg-Gera mit einer neuen Produktion Aufklärungsarbeit leisten. „Das zweischneidige Schwert“ sei auch eine Reaktion auf Pegida und Thügida, auf die allerdings nicht explizit eingegangen werde, sagte Schauspieldirektor Bernhard Stengele der Deutschen Presse-Agentur. „Ich beobachte, dass die Toleranzschwelle vieler Menschen immer mehr sinkt, das Wissen über den Islam zugleich abnimmt. Dieser Verdummung wollen wir entgegenwirken.“ Die Premiere an diesem Freitag (11. März) in Gera ist ausverkauft.
Den Ostthüringer Theaterleuten gehe es dabei nicht um ein Plädoyer für den Islam, sondern vielmehr um Aufklärung und Bildung, betonte Stengele. Viel zu oft werde diese Religion schlicht mit Terrorismus gleichgesetzt.
Den Terrorismus spart die Produktion nicht aus, etwa in einer Szene, wo der Prophet Mohammed gespielt werden soll und es auf der Bühne zum Streit kommt, ob er dargestellt werden darf. Dabei werde Bezug auf den Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo genommen, erklärte Stengele, der bei dem Stück Regie führt.
Er will aber auch die poetische Seite des Islams zeigen und greift dazu auf den Dichter Dschelaleddin Rumi zurück, der im 13. Jahrhundert gelebt hat. Seine Liebesmystik bilde den literarisch-poetischen Rahmen des Schauspielabends.
Nach mehreren Aufführungen in Gera ist die Produktion ab 14. Mai auch in Altenburg zu sehen. (dpa, iQ)