Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es Asabiyya. Unter Asabiyya verstehe man heute eine Form von Rassismus. Sie beruhe auf dem Gedanken der Überlegenheit des eigenen Stammes oder Volkes. Doch in Wahrheit sei kein Volk einem anderen überlegen. Wenn Angehörige eines bestimmten Volkes trotzdem eine solche Überlegenheit behaupten, sei das Rassismus bzw. Asabiyya. Muslime sollen niemanden, egal ob Muslim oder nicht, anfeinden und keinen Neid hegen. Sie sollen untereinander Geschwister im Glauben sein. Wenn alle Menschen denselben Ursprung haben und es Allahs Wille sei, dass sie zu verschiedenen Ethnien gehören, dann dürfe man aufgrund dieser Unterschiede anderen Menschen gegenüber nicht hochmütig verhalten, denn das sei schon Rassismus.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um den türkischen Nationaldichter M. Akif Ersoy. Es habe in der Geschichte eines jeden Volkes wichtige Persönlichkeiten gegeben, die der Gesellschaft mit ihren Gedanken und ihrem Leben eine Richtung zeigen und Leben einhauchen. Diese wichtigen Persönlichkeiten lebten zwar in einem kurzen Abschnitt der Geschichte, ihre Wirkung und Gedanken jedoch überragen Epochen. Eine dieser Persönlichkeiten sei der türkische Nationaldichter und Denker Mehmet Akif Ersoy. Während Mehmet Akif einerseits seinem Volk Seele und Geist verliehen habe, habe er er sich dem Aufbau einer neuen Generation gewidmet, die er als „die Generation von Asım“ idealisierte. Sie sei der Inbegriff von Moral und Tugend und demnach mit allen Wissenschaften und jeglicher Technik ausgerüstet, fleißig, charaktervoll, selbstbewusst, besonnen, mit seiner Geschichte versöhnt und zuversichtlich für seine Zukunft.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Hadsch. Der Hadsch sei ein absolutes Gebot. Belegt sei dieses Gebot durch den Koran, durch Sunnah und dem Konsens der Gelehrten. Der Hadsch sei Ausdruck des Dankes für Gesundheit und Sicherheit des Körpers einerseits und für Besitz und Vermögen andererseits. Mit Aufrichtigkeit und Hingabe und einzig um Allahs Wohlgefallen willen, den Hadsch zu vollziehen, sei eine sehr wertvoller Gottesdienst. Wer diese ehrenvolle und gewichtige Ibadah nach bestem Wissen und Gewissen vollziehe, werde nicht nur von seinen Verfehlungen gereinigt, sondern darüber hinaus mit der der Barmherzigkeit Allahs, belohnt.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.