Mit sämtlichen Punkten im Parteiprogramm will die AfD den Islam ins Zentrum rücken, das geht aus internen e-Mails hervor. Asyl oder Euro seien schließlich „verbrauchte“ Themen, findet AfD Vizepräsidentin Beatrix von Storch.
Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) will den Kampf gegen den Islam ins Zentrum seines Programms rücken. „Der Islam wird als ein zentrales Thema im neuen Programm Eingang finden“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende Beatrix von Storch am Freitagabend der „Süddeutschen Zeitung“.
Das Recherchenportal Correctiv veröffentlichte zuvor interne E-Mails des Parteivorstands. Darin schreibe die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch an Vorstandskollegen, dass „der Islam das brisanteste Thema des Programms überhaupt“ und für die „Außenkommunikation“ am besten geeignet sei. „Asyl und Euro sind verbraucht, bringen nichts Neues“, so Storch weiter. „Die Presse wird sich auf unsere Ablehnung des politischen Islams stürzen wie auf kein zweites Thema des Programms.“
Im Grundsatzprogramm , das Correctiv veröffentlicht hat, soll die AfD unter anderem gegen traditionelle religiöse Rituale Stellung beziehen. Die AfD soll sich dafür einsetzen, das „betäubungslose Schächten von Tieren“ zu verbieten und die entsprechende Ausnahmeregelung für Religionsgemeinschaften im Tierschutzgesetz zu streichen.
Ausserdem positioniert sich die AfD eindeutig: Der Islam gehöre nicht zu Deutschland. In seiner Ausbreitung und in der Präsenz einer ständig wachsenden Zahl von Muslimen sehe die AfD eine große Herausforderung für Staat. Die Partei lehne es ab, islamischen Organisationen den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu verleihen. Laut Programmentwurf lehnt die AfD zudem das Minarett und den Muezzinruf als „islamisches Herrschaftssymbol“ ab, sie stünden „im Widerspruch zu einem toleranten Nebeneinander der Religionen“. Auch die Beschneidung des männlichen Kindes bezeichnet der Programmentwurf als „verfassungs- bzw. rechtswidrig“.