London

Mann stellt Muslima zur Rede und wird verhaftet

Ein Mann spricht eine fremde Muslimin auf der Straße an und fragt, wie sie die Brüsseler Anschläge erklären kann. Nun wurde er wegen Verbreitung von Hass verhaftet.

25
03
2016

Damit hätte der 46-jährige PR-Manager aus London wahrscheinlich nicht gerechnet. Auf dem sozialen Netzwerk „Twitter“ schrieb Matthew Doyle nach den Anschlägen in Brüssel darüber, wie er eine fremde muslimische Frau auf der Straße ansprach. Er habe sie aufgefordert, die Anschläge zu erklären. Die Frau habe geantwortet, dass die Ereignisse nichts mit ihr zutun haben.

Dieses Gespräch twitterte er empört und wurde vielfach retweetet, bevor er den Tweet löschte. Seine abstruse Empörung sorgte im Internet für Spott und Häme. Twitter-Nutzer schrieben, sie hätten einen weißen Mann angetroffen und ihn dazu aufgefordert die Taten des Andreas Breivik zu erklären. Andere schrieben, man müsse die Britische Kolonisierung und Sklaverei oder den Imperialismus von fremden Weißen erklärt bekommen.

Doch schließlich wurde es für Doyle ernst. Wir britische Medien berichten wurde er wegen weiteren rassistischen Tweets und damit verbundener Verbreitung rassistischen Hasses verhaftet.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich halte die Vorgangsweise von Herrn Doyle auch für etwas abstrus. Allerdings wird im Artikel der Begriff "rassistisch" dennoch wieder falsch gebraucht. Religionen sind Gesinnungsgemeinschaften und keine etnischen Gruppen. Es gibt daher keinen antiislamischen Rassismus, genausowenig wie es keinen antimarxistischen Rassimus gibt. Es ist zulässig jede Ideologie in Teilen oder auch in ihrer Gesamtheit schlecht zu finden, das ist Ausdruck des Meinungspluralismus.
29.03.16
10:48
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel Rassismus hat nicht unbedingt etwas mit "Rassen", mit ethnischen Gruppen zu tun (= Biologischer Rassismus). Heute äußert sich Rassismus hauptsächlich in seiner kulturellen Variante (= "Kulturalismus" /"Kultureller Rassismus"). Da wird dann behauptet, die andere Kultur / die andere Religion passe nicht zu uns und die Unterschiede wären irreversibel und unüberbrückbar. lg Johannes Disch
31.03.16
0:50
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Genau das behaupten auch viele Moslems, die westliche Kultur passe nicht zu ihnen, deshalb schotten sie sich mit Parallelgesellschaften und Kopftuch ab.
31.03.16
15:44
Johannes Disch sagt:
@Manuel Das ist richtig, dass manche Muslime das behaupten und sich dementsprechend verhalten. Der überwiegende Teil der Muslime lebt hier aber gerne und wunderbar integriert. Und das Kopftuch ist nicht per se ein Zeichen negativer Abgrenzung. lg Johannes Disch
01.04.16
15:43