Eine Videoaufnahme davon, wie ein Auto während einer Anti-Islam-Demo eine muslimische Frau in Brüssel umfährt macht im Internet die Runde. Unklar ist, aus welchem Motiv der Täter gehandelt hat.
Am Samstagabend kam es im Brüsseler Stadtteil Molenbeek zu Krawallen am Rande einer islamfeindlichen Kundgebung, die nicht angemeldet war. Zudem wurde eine muslimische Frau mit Kopftuch von einem Auto angefahren. Auf privaten Videos sieht man, wie ein Autofahrer mit Begleitung die Polizeisperre missachtet, die Frau überfährt und weiterfährt. Seine Begleitung macht währenddessen Videos. Während die internationalen Medien von einer rechtsradikalen Attacke schreiben, halten sich die belgischen Medien mit einer Einschätzung zurück. Sie melden, dass der Autofahrer ein Einheimischer Molenbeeks ist. Ob es einen islamfeindlichen Hintergrund bei der Tat gab oder ob es um einen Unfall handelt, ist unklar.
Die schwerverletzte Frau wurde ins Krankenhaus gefahren. Wie ihr momentaner Zustand ist, berichtete die Polizei nicht. Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen in diesen Tagen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Molenbeek gilt als die ärmste Gegend Brüssels mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit. Einige der Attentäter von den Paris-Anschlägen versteckten sich dort.