Umfrage

Hälfte der Deutschen sieht religiöse Vielfalt kritisch

Laut einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) sieht die Hälfte der Befragten die bevorstehende religiöse Vervielfältigung in Deutschland kritisch. Rund 64 Prozent gaben an, positiv von Muslimen zu denken.

06
04
2016
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Symbolbild: Die gesellschaftliche Zukunft Deutschlands ist Vielfalt © by itupictures auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Die zunehmende religiöse Vielfalt durch den Zuzug von Flüchtlingen könnte nach Ansicht der Hälfte der Deutschen zu Konflikten führen. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) zum Auftakt des Themenjahres „Freier Glaube. Freies Denken. Gleiches Recht.“ Gut ein Drittel der Befragten sah in der Vielfalt hingegen eine Bereicherung, 15 Prozent äußerten sich unentschieden. Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa rund 1.500 Menschen ab 14 Jahren.

Mit Blick auf die Religionsgemeinschaften gaben 64 Prozent an, positiv von Menschen muslimischen Glaubens zu denken. Gegenüber Christen hatten 92 Prozent eine eher oder sehr positive Haltung. 84 Prozent der Befragten äußerten sich wohlmeinend über Personen jüdischen, 81 Prozent über Personen buddhistischen Glaubens. Mit Angehörigen des Hinduismus verbanden fast drei Viertel vorwiegend Positives. 88 Prozent dachten positiv über Konfessionslose.

42 Prozent der Befragten gaben der Studie zufolge an, dass es muslimischen Lehrerinnen erlaubt sein sollte, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen; 57 Prozent waren dagegen. Ähnlich äußerten sich die Befragten in Bezug auf das Tragen einer Amtstracht von christlichen Lehrern (44 Prozent dafür, 56 Prozent dagegen) oder Kippa bei jüdischen Lehrern (47 dafür, 52 Prozent dagegen).

Weniger als die Hälfte der Befragten war der Studie folgend dafür, den Bau religiöser Gebäude für nicht-christliche Religionsgemeinschaften zu erleichtern. 42 Prozent sprachen sich dafür aus, dass Angehörige religiöser Minderheiten an wichtigen Feiertagen ihrer Religion arbeitsfrei bekommen. Die Forderung nach mehr eigenständigen Bestattungsplätzen für andere Religionsgemeinschaften unterstützten 76 Prozent. Mehr als zwei Drittel befürworteten, häufiger als bisher Religionsunterricht an Schulen für Angehörige kleinerer Religionsgemeinschaften anzubieten und Essenvorschriften nicht-christlicher Konfessionen, etwa in den Kantinen von Unternehmen, zu beachten. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Falsch, mehr als die Hälfte steht islamischen Dogmatismus und Erkonservativismus kritisch gegenüber, das liest man aus der Umfrage.
07.04.16
10:33
Stefan Dewald sagt:
Das muss aber ›Konfessionsfreie‹ lauten. Schließlich fehlt denen ja nichts.
07.04.16
11:05
Enail sagt:
Was ist denn ein christlicher Lehrer? Hat ein christlicher Lehrer eine Amtstracht an, so wie das hier bezeichnet wird, dann gehört er einem besonderen Orden an. Ein kath. oder ev. Pfarrer ist ganz normal gekleidet, wenn er nicht gerade in der jeweiligen Kirche einen Gottes Dienst hält. Was ist denn das für ein komischer Vergleich. In den christlichen Kirchen gibt es für Gläubige, die keinem besonderen Orden angehören, keine Kleidervorschriften. Das darf man doch noch selbst entscheiden.
08.04.16
1:11
Enail sagt:
Heute bei der Sendung "Hart aber Fair" wurde eine Studie veröffentlicht. Mehr als 60% der Bevölkerung stehen dem Islam kritisch gegenüber. Kein Wunder, wenn man ständig von Forderungen liest um hier diese Religion zu installieren und von Diskriminierung redet, wenn man dieser Religion kritisch gegenüber steht und die Forderungen nicht erfüllt werden.
12.04.16
0:08
Enail sagt:
Ich denke, dass nicht die religiöse Vielfalt das Problem ist, denn es gibt ja auch 270.000 Buddhisten 200.000 Juden, 100.000 Hindus, 80.000 Jesiden, 5.000 bis 15.000 Sikhs und 6.000 Bahai. Die scheinen sich einfach integriert zu haben und unsere Lebensweise im öffentlichen Raum auch akzeptiert zu haben. Zumindest habe ich bis heute von keiner dieser Religionen irgendwelche Forderungen gehört. Dies macht bei uns nur eine Religion, und das macht die nicht gerade sympatisch. Manchmal habe ich den Eindruck, ich gehöre zu einer religiösen Minderheit. Noch ist es aber nicht so.
12.04.16
0:20