Eine neue Studie zeigt, dass Donald Trumps rassistische Rhetorik sich negativ auf das Schulklima in den USA auswirke. Rassistische und islamfeindliche Beschimpfungen zwischen Schülern seien angestiegen.
Die Tiraden des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump gegen Minderheiten färben offenbar auf das Schulklima in den USA ab. Mobbing mit rassistischen Anspielungen habe zugenommen, heißt es in einer neuen Studie der US-Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center (SPLC), über die der arabische Nachrichtensender Al Jazeera am Dienstag berichtete.
Beschimpfungen unter Schülern seien in den vergangenen Monaten „fieser“ geworden. „Mehr als zehn Jahre Anti-Mobbing-Arbeit wird durch eine feindselige Atmosphäre in vielen Schulen zurückgedrängt“, sagte SPLC-Bildungsexpertin Maureen Costello dem Sender.
Insgesamt 2.000 US-Schulen in den USA wurden den Angaben zufolge für die Studie befragt. Demnach komme es immer häufiger vor, dass Kopftuch tragende muslimische Mädchen auf dem Schulhof als „Terroristen“ und afro-amerikanische Schüler als „Nigger“ beschimpft würden. Manchen Latinos werde mit „Abschiebung“ nach Mexiko gedroht.
Zwei Drittel der Lehrer berichteten den Angaben zufolge, dass gerade Schwarze, Muslime und Latinos – also Schüler aus Minderheitengruppen – von der scharfen Rhetorik im Rennen um das Weiße Haus betroffen seien. Lehrer beschrieben, dass gerade solche Kinder desillusioniert, traurig und entmutigt seien. Costello: „Sie haben das Gefühl, dass sie jetzt wissen, was die Leute immer über sie dachten.“
Trump hatte seit Beginn des Vorwahlkampfes im Februar in beispielloser Weise Mitbewerber beleidigt. Außerdem sorgte er mit scharfen, von vielen als rassistisch eingestuften Attacken gegen mexikanische Einwanderer für Aufsehen. Trump forderte darüber hinaus ein totales Einreiseverbot für Muslime in die USA und reagierte damit auf den Terroranschlag eines muslimischen Ehepaars mit 14 Toten in San Bernardino (US-Bundesstaat Kalifornien).(KNA/iQ)