Das Islamforum kritisiert die Verwendung des Begriffs „Islamischer Staat“ für die Terrormiliz „IS“. Diese Wortwahl würde die antimuslimische Haltung verstärken.
Medien und Politiker sollten die Terrormiliz IS nach Ansicht des Deutschen Islamforums nicht mehr „Islamischer Staat“ nennen. Der Islam werde damit als Gesamtheit ständig mit Gewalt in Verbindung gebracht, was anti-muslimische Haltungen verstärke, erklärte das Forum am Dienstag nach einer Sitzung in Frankfurt. Die Medien sollten für den sogenannten Islamischen Staat besser wie in Frankreich und arabischen Ländern das Wort „Daesh“ benutzen, sagte der Sprecher des Forums, Jürgen Micksch. Daesh steht für die Abkürzung von „Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien.“
Der IS habe mit dem Islam nichts zu tun, sagte der Generalsekretär der türkisch-muslimischen Organisation DITIB, Bekir Alboga. Die Terrormiliz sei weltweit – auch in der islamischen Welt – isoliert. „Wir sind der Überzeugung, dass Daesh keine Zukunft haben wird.“
Auch der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, kritisiert die Verwendung des Begriffs „Islamischer Staat“, weil er „eine falsche Assoziation hervorruft.“ Das Alternativwort „Daesh“ sei demnach die bessere Wahl.
Im 2002 gegründeten Deutschen Islamforum haben sich muslimische und nicht-muslimische Einrichtungen zusammengeschlossen. Das Forum soll helfen, den Umgang miteinander zu verbessern.