EU-Kommissionspräsident

Juncker: Religion soll uns vereinen

Der EU-Kommissionspräsident fordert auf, Religion als verbindendes Medium zu betrachten und zwischen den politischen Themen Religion und Flüchtlinge zu unterscheiden.

19
04
2016
EU, Europa, Europäische Union
Die Flagge der Europäischen Union (EU) © Justus Blümer auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat im Europarat vor einer Vermischung von Flüchtlingsthematik und Religion gewarnt. Religion sei ein Faktor, der uns nicht spalten, sondern uns vereinen solle, sagte Juncker am Dienstag im Plenum des Europarates in Straßburg. Er sei „allergisch gegen Generalisierungen und Vereinfachungen“, so Juncker. Menschen, die das Thema Flüchtlinge und verschiedene Religionen vermischten, machten einen Fehler.

Sowohl der Europarat als auch die EU kämpften gegen Rassismus, betonte der Kommissionspräsident. Beide Institutionen setzten sich gegen „dumme“ islamfeindliche Attacken in Europa ein. Man müsse vor Flüchtlingen keine Angst haben. Europa brauche ihr Talent, ihre Energie und ihr Wissen, sagte Juncker.

Zudem verlangte er von den 47 Europarats-Mitgliedstaaten, die Urteile des Menschengerichtshofs anzuerkennen. Regierungen könnten sich nicht einfach aussuchen, welche Urteile ihnen passten, so Juncker. Wenn Länder mit den Menschenrechten spielten, täten sie ihren eigenen Bürgern Unrecht und schwächten eine Institution, die sie schütze.

Die 47 Mitgliedstaaten des Europarates entsenden Abgeordnete der nationalen Parlamente zu den Plenarsitzungen nach Straßburg. Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit sind Hauptthemen der Organisation. Seit 2009 ist der Norweger Thorbjorn Jagland (65) Generalsekretär des Europarates. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Was Europa nicht braucht ist ein erzkonservativer Islam oder den poltischen Islam, wo es schon ein Problem ist, einer Frau die Hand zu geben.
20.04.16
11:06
Andreas sagt:
@Manuel: Was Europa auch nicht braucht sind Leute, die alles verbieten wollen und sich dabei noch für fortschrittlich handeln.
20.04.16
14:50
Elvenpath sagt:
Religionen haben noch nie Menschen unterschiedlichen Glaubens vereint, oder Frieden zwischen ihnen geschaffen. Das ist Träumerei.
21.04.16
19:38
Manuel sagt:
@Andreas: Was Europa vor allem nicht braucht, ist Leute, die jeden gleich Islamfeindlichkeit vorwerfen, wenn man einen Anpassung der Moslems an unseren europäischen Säkularismus bzw. Laizismus fordert und ständig die Diskriminierungskeule schwingen, wenn man Probleme mit der islamischen Gesellschaftsordnung aufzeigt.
21.04.16
20:16
Manuel sagt:
@Andreas: Fällt bei Ihnen eigentlich das Weigern Frauen die Hand zu geben oder Lehrerinnen nicht zu respektieren, weil sie Frauen sind, oder Töchtern zu verbieten am Sexualkundeunterricht teilzunehmen auch unter Ihren Verständnis von Religionsfreiheit.
21.04.16
20:53
Enail sagt:
Naja Andreas: Eigentlich ist es doch der Islam, der alles verbietet und vorschreibt, das ganze Leben. Selbst wenn man tot ist, müssen die Angehörigen noch Anweisungen des Koran für den Toten befolgen. Man kann da nur den Kopf schüttlen. Wie sang schon Wolfgang Ambros: Das Leben ist ein Heidenspass für Christen ist das nichts." Heute müsste man singen, für Muslime ist das nichts. Die Christen haben ja schon alle Freiheiten, im Gegensatz zu Muslimen, denen alles vorgeschrieben ist. Anders lässt sich auch eine Gesellschaftsordnung nicht durchsetzen.
20.06.16
1:43