Prag

Hunderte islamfeindliche Demonstranten

In Prag gingen hunderte Demonstranten gegen eine Islamisierung auf die Straße.

02
05
2016
Silent Prague by Roman Boed auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Rund 400 islamfeindliche Demonstranten sind am 1. Mai in Prag auf die Straße gegangen. Sie riefen am Sonntag Slogans wie „Wir wollen hier keinen Islam“ und „Schützt unsere Grenzen“. Dazu aufgerufen hatte der tschechische Pegida-Verbündete, der „Block gegen den Islam“ des Hochschuldozenten Martin Konvicka. Pegida – Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes – ist eine im Osten Deutschlands aufgekommene islam- und fremdenfeindliche Bewegung.

Einer Gegendemonstration der Initiative „Linke gegen Fremdenfeindlichkeit“ schlossen sich rund 250 Menschen an. Die Polizei war mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz und sperrte eine Moldau-Brücke, um beide Gruppen getrennt zu halten.

Der Flüchtlingsstrom geht an Tschechien weitgehend vorbei. Im ersten Quartal 2016 bewilligte das Land nach Angaben des Innenministeriums 91 Asylanträge. Das war immer noch mehr als im gesamten Vorjahr. In dem Land mit 10,5 Millionen Einwohnern bekannten sich bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 nur 3085 Personen zum Islam. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich glaube zwar, dass ich mit den meisten Demonstranten dort keine übereinstimmenden Wertvorstellungen habe. Der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit ist mir nämlich ein sehr wichtiges Anliegen. Religionen stehen in unserer Gesellschaft aber genausowenig vor Kritik in Quarantäne unter einem Glassturz wie nicht religiöse Weltanschauungen. Mir fällt auch kein Land der Erde ein, wo der Einfluss des Islam die Gesellschaft in irgendeiner Weise nach meinen Idealen verbessert hat. Mehr Islam in der Politik bedeutet praktisch immer mehr Rückständigkeit (siehe Iran und Saudi Arabien). Gegen die Islamisierung der Gesellschaft einzutreten finde daher ich durchaus positiv, ich bin auch gegen eine Christianisierung im Sinner der neuen polnischen Regierung oder der Tea-Party-Bewegung bei den US-Republikaner. Grundsätzlich finde ich also legitim auch pauschal gegen den Islam zu demonstrieren genauso wie gerechtfertiget ist pauschal gegen die katholische Kirche oder den Kommunismus auf die Straße zu gehen.
02.05.16
13:11
Denise sagt:
Wir als Muslime müssen ebenfalls das Recht der Demonstration nutzen, um gemeinsam unsere Meinung zu äußern. Die Hetze und der Angriff auf den Islam und die Muslime haben eine unglaubliche Dimension erreicht. Die islamischen Verbände sollten die Muslime zusammenbringen und genauso wie die AfD und Pegida lauter werden und sich wehren, anstatt abzuwarten und zu hoffen, dass es irgendwann besser wird. Die Pegida ist jeden Montag auf der Straße und wenn es sein muss können die Muslime ebenfalls einmal die Woche vom Demonstrationsrecht gebrauch machen so lange bis es besser wird. Es wird nämlich nicht von alleine besser, denn diese Hetze hat bereits vor dem Anschlag in Paris und Brüssel begonnen. Unsere Verbände müssen aufwachen, wir wollen friedlich in diesem Land leben, ohne diskriminiert und angefeindet zu werden. Es reicht!
02.05.16
13:40
Manfred sagt:
Liebe Frau Fabel, Sie sind nicht sehr glaubwürdig mit Ihrer Behauptung, Fremdenfeundlichkeit bekämpfen zu wollen. Wäre dem so, würden Sie nicht gegen den Islam hetzen und diese Hetze zur Kritik erklären. Da Muslime in Deutschland noch weit davon entfernt sind, in der Mehrheit zu sein, kann wohl kaum von einer Islamisierung die Rede sein. Und Sie können auch nicht erwarten, dass die Menschen in muslimischen Ländern eine Gesellschaft ganz nach Ihren Vorstellungen zu gestalten.
02.05.16
18:50
Ute Fabel sagt:
@Manfred: Der Islam ist keine Ethnie, sondern eine Gesinnungsgemeinschaft. Die Ablehnung einer Gesinnung ist keine Form des Rassismus. Auch in den von Ihnen als solche bezeichneten "muslimischen Ländern" gibt es tatsächlich ganz unterschiedlich religiöse und weltanschauliche Positionen und keine religiöse Homogenität. Der saudi-arabische Blogger Raif Badawi sitzt ja bekanntemaßen in Haft und hat schon Peitschenhiebe erhalten, weil er von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung gebraucht gemacht hat. Oder ist Raif Badawi für Sie vielleicht auch ein rassistischer, islamophober Hetzer, die sich seine Strafe verdient hat? Ich erwarte mir sehr wohl, dass in "muslimischen Ländern" die Gesellschaft dahingehend umgestaltet wird, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung gewährleist und Abfall vom Glauben nicht bestraft wird. Allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass ich Herrn Sadiq Khan, der unter anderem auch Moslem ist, aber mit welchem ich sonst viele gemeinsame Ideale teile, ganz fest die Daumen drücke, dass er die bevorstehenden Bürgermeisterwahlen in London gewinnt!
03.05.16
11:40
Manuel sagt:
@Denise: Dann fängt auch endlich einmal euren übertrieben islamischen Dogmatismus über Bord zu werfen und kommt im 21. Jahrhundert an. In Europa will niemand die mittelalterliche islamische Gesellschaftsordnung wie im Nahen Osten, wenn ihr hier leben wollt, dann habt ihr euch uns anzupassen und wir nicht euch. Der Islam steht nicht über den Menschen!
04.05.16
12:24
Manuel sagt:
@Manfred: Auch Moslems haben sich unseren Werten, Gesetzen, Normen und Gepflogenheiten anzupassen und nicht wir ihren.
04.05.16
12:26