In Prag gingen hunderte Demonstranten gegen eine Islamisierung auf die Straße.
Rund 400 islamfeindliche Demonstranten sind am 1. Mai in Prag auf die Straße gegangen. Sie riefen am Sonntag Slogans wie „Wir wollen hier keinen Islam“ und „Schützt unsere Grenzen“. Dazu aufgerufen hatte der tschechische Pegida-Verbündete, der „Block gegen den Islam“ des Hochschuldozenten Martin Konvicka. Pegida – Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes – ist eine im Osten Deutschlands aufgekommene islam- und fremdenfeindliche Bewegung.
Einer Gegendemonstration der Initiative „Linke gegen Fremdenfeindlichkeit“ schlossen sich rund 250 Menschen an. Die Polizei war mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz und sperrte eine Moldau-Brücke, um beide Gruppen getrennt zu halten.
Der Flüchtlingsstrom geht an Tschechien weitgehend vorbei. Im ersten Quartal 2016 bewilligte das Land nach Angaben des Innenministeriums 91 Asylanträge. Das war immer noch mehr als im gesamten Vorjahr. In dem Land mit 10,5 Millionen Einwohnern bekannten sich bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 nur 3085 Personen zum Islam. (dpa/iQ)