Das Islamische Kulturzentrum in Graz wurde am Donnerstagabend Opfer einer blutigen Sachbeschädigung. Ein Mann wurde dabei erwischt, wie er Schweineköpfe am Baugitter montierte.
In Graz wurde das Islamische Kulturzentrum Opfer von einem blutigen Anschlag. Laut Polizeiinformationen haben sich gegen 23 Uhr drei Personen illegal Zutritt zum Gelände des Islamischen Kulturzentrums verschafft und wurden dabei von einem aufmerksamen Passanten beobachtet. Dieser verständigte daraufhin sofort die Polizei. Noch vor dem Eintreffen der Polizei, haben die Täter auf dem Baugelände des in Bau befindlichen islamischen Kulturzentrums in Graz zwei Schweineköpfe auf ein Baugitter montiert und das Minarett mit Blut beschmiert. Kurz nach der Tat wurde ein 46-jähriger Grazer von der Polizei festgenommen. Nach den zwei anderen Mittätern wird gefahndet. Die Ermittlungen werden vom Landesamt für Verfassungsschutz übernommen, die Einvernahme läuft. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.
In einer auf dem sozialen Netzwerk facebook veröffentlichten Pressemitteilung zeigt sich das Islamische Kulturzentrum erschüttert. Dieser Anschlag stelle nicht nur einen Angriff auf die Grazer Moschee dar, sondern vielmehr einen Angriff auf eine ganze Religionsgemeinschaft, ihre Anhänger und die Religionsfreiheit. Der Pressesprecher des Islamischen Kulturzentrums Graz teilte IslamiQ außerdem telefonisch mit, dass das „Ausmaß der Erschütterung über diese Tat bei dem heutigen Freitagsgebet erst erkennbar wird“, da viele Gläubigen der Moscheegemeinde erst dann davon erfahren werden. Der blutige Angriff sei „der Beweis für den starken Rechtsruck in Österreich“.
Das Islamische Kulturzentrum Graz werde „mit Sicherheit“ nicht aufhören das gemeinsame Miteinander zu suchen und den Weg des Dialogs zu gehen. Man werde alles Mögliche tun, um den Dialog zwischen den Menschen zu fördern. Die Aussicht auf ein besseres Verständnis der Menschen untereinander sei Motivation genug.
Erst Anfang April musste die Polizei mit einem Aufgebot von rund 60 Leuten zu diesem Kulturzentrum anrücken, da eine Besetzungsaktion einer „rechten“ Gruppierung gedroht hatte. Trotz mehrmaliger Versuche war die Pressestelle der Landespolizeidirektion Steiermark für Fragen nicht erreichbar.