Londons neu-gewählter Bürgermeister Sadiq Khan wirft dem britischen Premierminister vor, im aktuellen Wahlkampf dieselbe Strategie wie Donald Trump zu verfolgen und gegen Minderheiten zu hetzen, um Wählerstimmen zu ergattern.
Londons neuer muslimischer Bürgermeister Sadiq Khan hat Großbritanniens Premier David Cameron und seinen unterlegenen Rivalen Zac Goldsmith scharf attackiert. Um Stimmen zu gewinnen, hätten die beiden konservativen Politiker ähnliche Taktiken wie US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angewandt, berichtete die Zeitung „Guardian“ am Sonntag. Das Blatt zitierte einen Artikel Khans für den „Observer“. Darin schrieb der 45 Jahre alte Labour-Politiker: „Sie nutzten Angst und Andeutungen, um verschiedene ethische Minderheiten und religiöse Gruppen gegeneinander aufzubringen“. Dies ähnele den Strategien Trumps, so Khan. Trump hatte in den letzten Monaten massiv gegen Einwanderer und Muslime gehetzt. Er schürte unter anderem Angst vor islamistischen Terroranschlägen und forderte ein Einreiseverbot für Muslime.
Khan, ein Sohn pakistanischer Einwanderer, ist Londons erster muslimischer Bürgermeister. Er siegte mit 57 gegen 43 Prozent der Stimmen über Goldsmith, den Spross einer schwerreichen Familie. Goldsmith hatte Khan mehrfach vorgeworfen, sich nicht genügend von radikalen Muslimen abzugrenzen. Das wurde von vielen als unfair und teilweise sogar rassistisch betrachtet. Er musste dafür heftige Kritik einstecken. (dpa/iQ)