Im AfD-Bundesvorstand ist ein scharfer Konflikt über das für kommenden Montag geplante Treffen der Parteispitze mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, ausgebrochen. Petry hält jedoch noch immer an dem Treffen fest.
Im AfD-Bundesvorstand ist ein scharfer Konflikt über das für kommenden Montag geplante Treffen der Parteispitze mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, ausgebrochen. Das berichtet BILD (Mittwoch). Demnach sagte AfD-Vorstandsmitglied Alice Weidel ihre bereits zugesagte Teilnahme an dem Termin mit einem Anruf bei der Vorsitzenden Frauke Petry kurzfristig ab.
Petry bekräftigte dagegen ihr Interesse an einem Gespräch. „Wir haben uns im Vorfeld genug gegenseitig beschimpft. Wir sollten jetzt endlich ins Gespräch kommen“, sagte Petry dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die AfD warte seit mehr als zehn Tagen auf eine Zusage des Zentralratsvorsitzenden Mazyek. „Man muss sich allmählich die Frage stellen, wie ernst es Herr Mazyek mit dem Dialog meint“, so Petry. Ihr Sprecher Markus Frohnmaier betonte, er gehe fest davon aus, dass auf Seiten der AfD neben Petry nach wie vor auch die Bundesvorstandsmitglieder Weidel und Albrecht Glaser an dem Treffen teilnehmen werden. Zurzeit tagt der Zentralrat in Köln.
In ihrem Absageschreiben, aus dem BILD zitiert, kritisiert Weidel unter anderem Mazyeks Vergleich von AfD und NSDAP. Nach Informationen der Zeitung gilt es in der AfD-Parteiführung als offen, ob der Termin am kommenden Montag nach Weidels Absage überhaupt wie geplant stattfinden kann. Am Freitag berät der AfD-Bundesvorstand. Mazyek hatte gesagt, erstmals seit Hitler-Deutschland und der NSDAP gebe es mit der AfD wieder eine Partei, die eine Religionsgemeinschaft existenziell bedrohe.
Am Montag hatte AfD-Parteivize Beatrix von Storch den deutschen islamischen Religionsgemeinschaften mangelnde Distanz zur Scharia vorgeworfen. Die AfD verlange von den organisierten Muslimen, „dass sie das deutsche Zivilrecht auch dann anerkennen würden, wenn sie in Deutschland das Sagen hätten“. Die AfD sei jedoch „selbstverständlich bereit, mit muslimischen Repräsentanten zu sprechen“.
Mazyek hatte den Vorstand der AfD kurz vor deren Parteitag in Stuttgart zu einem Gespräch eingeladen, um über den Islam-Kurs der Partei zu sprechen. Vorurteile sollten entkräftet werden. In ihrem Parteiprogramm erklärt die AfD, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Beim Parteitag in Stuttgart wurde außerdem ein Verbot von neuen Minaretten und Muezzinrufen gefordert. (KNA, iQ)