Heute wählt Österreich einen neuen Bundespräsidenten. Es wird sich zwischen den Grünen und der FPÖ entscheiden. Letztere zeigt sich offen islam- und fremdenfeindlich und hat den meisten Zuspruch im Land.
Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist mit Populismus und offener Fremden- und Islamfeindlichkeit groß geworden. Bekanntester Politiker war der charismatische Kärntner Ministerpräsident Jörg Haider (1950-2008), der die „Blauen“ von 1986 bis 2000 von Erfolg zu Erfolg führte.
Als Verharmlosung nationalsozialistischen Unrechts ist der Spruch Haiders über die „ordentliche Beschäftigungspolitik“ der Nazis bekannt. Die sozialdemokratische SPÖ, die mit der FPÖ seit 1983 eine Koalition bildete, beendete mit dem Amtsantritt Haiders die Zusammenarbeit.
Ursprünglich verstand sich die FPÖ als „dritte Kraft“ neben SPÖ und ÖVP. Führende liberale Kräfte verließen 1993 die Partei und gründeten das Liberale Forum. 2005 gründete Haider selbst mit dem Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) eine neue Partei. In den vergangenen Jahren hat sich die FPÖ vor allem mit einem Anti-Islam-Kurs profiliert. Inzwischen hat sie deutlich mehr Anhänger unter den Arbeitern als die SPÖ.
2000 kam es zur Bildung einer Koalition mit der konservativen ÖVP. Diese Regierungsbeteiligung führte im Ausland zu Verstimmung. Seit rund einem Jahr liegt die FPÖ in allen Meinungsumfragen vor SPÖ und ÖVP. Aktuell kommt sie auf rund 34 Prozent – und ist damit mit Abstand die Partei mit dem meisten Zuspruch in Österreich. (dpa, iQ)