Laut einer Studie des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus (ENAR), sind muslimische Frauen in Europa häufiger Opfer von Hassverbrechen und stärker der Diskriminierung am Arbeitsplatz ausgesetzt als muslimische Männer.
Muslimische Frauen werden in Europa häufiger Opfer von Hassverbrechen und sind stärker der Diskriminierung am Arbeitsplatz ausgesetzt als muslimische Männer. Das ist das Ergebnis einer Studie des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus (ENAR), die am Freitag in Brüssel veröffentlicht wurde.
So seien etwa 90 Prozent der Opfer islamfeindlicher Zwischenfälle, die sich bei der niederländischen Organisation „Meld Islamofobie“ meldeten, im Jahr 2015 muslimische Frauen gewesen. In Frankreich hätten sich im Jahr 2014 rund 81,5 Prozent der Fälle islamophober Gewalt gegen Frauen gerichtet. In Großbritannien seien 2014 etwa 54 Prozent der Opfer von Gewalt mit antiislamischem Hintergrund Frauen gewesen.
Darüber hinaus seien muslimische Frauen auf dem Arbeitsmarkt häufiger Diskriminierung ausgesetzt als Männer. Laut der Studie hätten nur drei Prozent der deutschen Unternehmen Bewerberinnen zum Gespräch eingeladen, die auf dem Bewerbungsfoto ein Kopftuch trugen. 44 Prozent der Arbeitgeber in Belgien sagten der Studie zufolge, dass ein Kopftuch den Einstellungsprozess negativ beeinflussen könne. „Die EU kann es sich nicht erlauben, muslimische Frauen auszuschließen“, kritisierte ENAR-Vorsitzende Sarah Isal. Trotzdem werde zu wenig gegen die Diskriminierung von Musliminnen getan.
ENAR bemängelte, dass es in den verschiedenen EU-Ländern häufig schwierig sei, Daten zu Hassverbrechen und Diskriminierung von Muslimen – insbesondere von Musliminnen – zu erhalten. (KNA, iQ)