Claudia Roth

„Muslime sollen keine Angst haben müssen“

Grünen Politikerin Claudia Roth mahnt an, der Hetze durch die AfD nicht nachzugehen. Muslime sollen in diesem Land keine Angst haben müssen.

31
05
2016
Claudia Rpth MdB © Bundestagsfraktion Bündis/90 Die Grünen auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth warnt vor einer ausschließlich negativen Sicht auf Religionen. Sie sei damit aufgewachsen, „dass Religion nichts Trennendes ist“, sagte die Grünen-Politikerin bei einer Veranstaltung „Gemeinsam gegen Rassismus“ in der Dar Assalam Moschee in Berlin-Neukölln am Montagabend.

Zugleich müsse es möglich sein, Religionen und Religionsgemeinschaften, etwa die katholische Kirche zu kritisieren. Aber Ausgrenzung dürfe nicht akzeptiert werden, so Roth. Als Bundestagsvizepräsidentin kämpfe sie daher mit „aller Kraft dafür, dass Muslime in Deutschland keine Angst haben müssen“. Die Religions und Glaubensfreiheit gehöre zum Grundgesetz.

Sie appelliere vor diesem Hintergrund an alle Mitbürger, der AfD „nicht unsere Angst zu schenken“, sagte die Politikerin weiter. Eine Partei wie die AfD dürfe und könne nicht definieren, wer nach Deutschland gehöre und wer nicht.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte, dass es im Kern nicht um die Frage der Religion gehe, sondern um den Erhalt der Demokratie in Deutschland. Eigentlich empfinde er die ständig wieder aufkeimende Debatte über die Zugehörigkeit des Islam und der Muslime zu Deutschland „pubertär“. Jedoch könne eine „kleine, nicht ungefährliche Minderheit“, die Muslime ausschließen wolle, Stimmung machen und den Erhalt der Demokratie gefährden.

Der Berliner Imam Taha Sabri mahnte, dass es für Rassismus keinen Platz geben dürfe. Andernfalls drohe die Gesellschaft auseinanderzubrechen. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Bezüglich Demokratie sollte sich Hr. Mazyek mal jene Länder ansehen in denen der Islam Staatsreligion ist.
31.05.16
12:39
Ute Fabel sagt:
Es sollte eine ständige Diskussion darüber geben, ob Religionen oder Weltanschauungen den Menschenrechten entsprechen oder ob es da ein Spannungsverhältnis gibt. Die Aussage von Herrn Mazyek, er betrachte die diesbezügliche Dikussion betreffend den Islam als "pubertär", klingt nach totale Diskussionsverweigerung. Es geht nicht um eine kleine Minderheit von Muslimen, sondern um zahlreiche fragwürde Passagen in den vom gesamten Islam als heilige Schriften betrachtete Texte. Herr Mazyk will offenbar da alle blinden Respekt vor dem Islam haben sollen. Respekt muss allerdings vedient sein.
01.06.16
7:55
Enail sagt:
Für mich geht es nicht um Muslime, auch nicht um Deutschland, sondern um den Islam. Diese Gesellschaftsform will ein Land verändern, das ist ja auch ihr Auftrag. Mit Religion hat das nichts zu tun. Nach Aussagen von verschiedenen Politikwissenschaftlern und Soziologen sind Muslime die am schlechtesten integrierten Menschen in Europa sind. An was das wohl liegt? Es liegt nicht an den Menschen persönlich, sondern an Ihrer Einstellung zu einer Religion, die über allem steht und das ganze Leben beeinflusst und bestimmt. Es gibt ja nicht nur den Islam, es gibt noch viele andere Religionen. Warum hört man von diesen nichts, warum wird man nicht durch andere Religionen ständig mit Forderungen konfrontiert. Weil das eben Religionen und keine Gesellschaftsformen sind, die ein ganzes Leben beeinflussen und die man gegen den Widerstand der Mehrheitsgesellschaft in Europa installieren will. Und wenn man sich die islamischen Länder ansieht, dann versteht man auch, warum man diese Zustände hier nicht haben möchte.
09.06.16
1:24