Schweiz

Mehr Rassismus gegen Muslime

Ein aktueller Monitoring-Bericht zeigt, dass Diskriminierungsfälle gegen Muslime um elf Prozent zum Vorjahr gestiegen sind.

08
06
2016

In der Schweiz hat es 2015 laut einem Monitoring-Bericht mehr Fälle von rassistischer Diskriminierung gegen Muslime als im Vorjahr gegeben. Wie die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl um elf Prozent auf 53 Fälle.

„Die Migrationsbewegungen, die Krise in Syrien und vor allem die Terroranschläge im Namen des „Islamischen Staates“ (IS) waren häufig Grund für mehr oder weniger klar ablehnende Reaktionen gegenüber Muslimen“, heißt es im Vorwort des Berichts.

Wie schon in früheren Jahren habe es die meisten gemeldeten Diskriminierungsfälle in der Arbeitswelt gegeben. Häufigste Formen seien Beschimpfungen, herabwürdigende Behandlung und Benachteiligungen.

Insgesamt verzeichnete die EKR für das vergangene Jahr 239 Fälle, in denen eine rassistische Diskriminierung vorgelegen habe. Das häufigste Motiv sei generelle Ausländerfeindlichkeit. Danach folge mit 60 Fällen Rassismus gegen Schwarze. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Der Islam ist keine Rasse, sondern eine Religionsgemeinschaft. Deshalb ist antiislamischer Rassimus nicht möglich. Auch der Ägypter Hamed Abdel-Samad oder die Somalierin Aayan Hirsi-Ali sind dem Islam höchst ablehnend eingestellt. Das ist keine Frage der ethnischen Zugehörigkeit. Gegner und Anhänger des Islams (wie auch des Christentums oder der Atheismus) gibt es auf allen fünf Kontinenten. Herabwürdigungen von Menschen sind natürlich abzulehnen, wo ich aber den Eindruck habe, dass viele Moslems schon die kritische Konfrontation mit ihrer Religion als Beleidigung empfinden, was sehr selbstgerecht ist. Auch der amerikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney war mit Ablehnung konfrontiert, weil er Mormone ist. Religionen sind Ideologien, kritische Auseinandersetzung damit und auch mit ihren Anhängern ist kein Laster, sondern eine Tugend.
08.06.16
12:22