Ramadan 2016

Gemeinsames Fastenbrechen im Landtag NRW

Im nordrhein-westfälischen Landtag hat erneut das gemeinsame Fastenbrechen anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan stattgefunden. Geladen waren Vertreterinnen und Vertreter islamischer, jüdischer und christlicher Organisationen.

10
06
2016
Landtagspräsidentin Carina Gödecke mit (v.l.) Murat Gümüs vom Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, Hanim Ezder vom Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen in Köln und NRW-Integrationsminister Rainer Schmeltzer. © https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_II/II.1/Oeffentlichkeitstsarbeit/Informationen.jsp?oid=158689

Am Mittwoch fand im Landtag NRW erneute das alljährliche Fastenbrechen statt. Landtagspräsidentin Carina Gödecke habe zahlreiche Gäste begrüßen können, darunter Vertreterinnen und Vertreter verschiedener islamischer Organisationen sowie der christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde, wie der Online Aufritt des Landtags NRW mitteilt.

Die Landtagspräsidentin hob die Bedeutung der Veranstaltung, die erstmals 2006 im Landesparlament stattgefunden hatte. Sie sagte, das gemeinsame Fastenbrechen sei Ausdruck des Respektes des Parlamentes vor den Menschen islamischen Glaubens. Es sei ein Beitrag zum Miteinander der Religionen und Kulturen in NRW. Und es setze ein „unverkennbares Zeichen des friedlichen, vielfältigen und vor allem toleranten Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Herkunft“.

Weitere Grußworte sprachen Landesintegrationsminister Rainer Schmeltzer, Hanim Ezder vom Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen in Köln (BfmF) und Murat Gümüş vom Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland. Gümüş, der ebenfalls als Vertreter des Koordinationsrats der Muslime (KRM) sprach, betonte in seinem Grußwort den Erfolg des interreligiösen Dialogs in Nordrhein-Westfallen, den man mitunter an dem alljährlich stattfindenden Fastenbrechen erkennen könne. Dennoch seien nicht alle Entwicklungen positiv, vor allem die islamfeindliche Pegida und die AfD, aber auch radikale Prediger seien beängstigende Kräfte, die sich gegenseitig in die Hände spielen und denen man gemeinsam entgegentreten müsse. „Wir sollten uns auf dem eingeschlagenen Weg nicht beirren lassen – vor allem nicht von verfassungsfeindlichen Bewegungen“, so der Generalsekretär des Islamrats.

Leserkommentare

Ute Diri-Dost sagt:
Radikale Prediger? Verfassungsfeindliche Bewegungen?Warum nennt Herr Gümüsch diese nicht bei Namen,wie Pegida und AfD auch,warum nur?Fürchtet Allah!
10.06.16
20:36
Ute Fabel sagt:
Man sollte mit Vertretern der türkischen Community lieber den 19. Mai oder den 29. Oktober feiern. Das sind staatliche, religions- und weltanschauungsübergreifende Feiertage in der Türkei. In der Türkei gibt es viele Leute anderen Religionsverständnis und Weltanschauung, die das Ramadan-Ritual ablehnen, genauso wie nicht jeder Deutsche auf Fronleichnamsprozessionen geht. Für mich ist diese Veranstaltung weniger ein Zeichen des friedlichen menschlichen Zusammenlebens, sondern ein Pushen von ganz bestimmten religiösen Bräuchen, aus denen sich der deutsche Staat besser heraushalten sollte.
13.06.16
7:46
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Es ist doch eine nette Geste, wenn Politiker von Muslimen zum Fastenbrechen eingeladen werden. Warum sollen sie diese Einladung ablehnen? Muslime leben nun einmal unter uns und mit uns. Es werden ja diejenigen unter den Türken, die im Ramadan nicht fasten, gezwungen, ebenfalls zu fasten. Übrigens begehen von den vielen in der Türkei, die selbst nicht fasten, wiederum viele dennoch das Fastenbrechen und feiern das Zuckerfest am Ende des Ramadan.
14.06.16
10:55