Muslime in den USA verurteilen das Massaker von Orlando. Der Vater des Attentäters lehnt es ab, von religiösen Motiven seines Sohnes zu sprechen. Vielmehr sei er homophob gewesen.
Die größte islamische Religionsgemeinschaft der USA hat das Massaker von Orlando aufs Schärfste verurteilt. „Es gibt für solch ein Verbrechen keinerlei Rechtfertigung. Wir werden dem Hass niemals nachgeben“, sagte Nihad Awad vom CAIR (Council On American-Islamic Relations) am Sonntag in Washington vor Medien. Er sagte: „Wie kann so jemand glauben, für uns zu sprechen? Er ist das Gegenteil von allem, wofür wir stehen, als Muslime und als Amerikaner.“ Der Täter von Orlando sei auch nach islamischem Recht ein Gesetzloser, ergänzt der muslimische Vertreter.
Der Vater des 29-jährigen Attentäters mit afghanischen Wurzeln, lehnt es ab, von religiösen Motiven seines Sohnes zu sprechen. Einen Hass auf Homosexuelle als mögliches Motiv kann er aber nicht ausschließen. So sei sein Sohn entsetzt gewesen, als er kürzlich gesehen habe, wie sich zwei Männer in Miami in aller Öffentlichkeit küssten.
Bei einem Anschlag auf einen Tanzclub für Homosexuelle in Florida in der Nacht von Samstag auf Sonntag, erschoss ein Attentäter 50 Menschen, 53 weitere wurden verletzt. Stunden nach dem Massaker am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) in der Stadt Orlando verdichteten sich Hinweise darauf, dass der Täter von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) inspiriert war. Nach Angaben des Bundeskriminalamts FBI bekannte er sich in einem Anruf bei der Polizei kurz vor der Bluttat zu der Terrorgruppe. Die Ermittlungsbehörden legen sich aber zunächst nicht auf ein Motiv fest.
US-Präsident Barack Obama sprach von einem „Akt des Terrorismus und Akt des Hasses“. Er ließ alle Fahnen an US-Bundesgebäuden auf Halbmast senken. Die Bluttat löste auch im Ausland Abscheu und Trauer aus, so in Deutschland. (dpa/iQ)