Eine neue Studie zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen, den Islam nicht als Teil Deutschlands betrachtet und Muslimen gegenüber kritisch steht.
Immer mehr Deutsche haben eine kritische Sicht auf den Islam. Das legen zwei Studien nahe, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Die Aussage, wonach der Islam zu Deutschland gehöre, stimmten in einer von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ publizierten Allensbach-Studie lediglich 13 Prozent der Befragten zu. Allerdings steht demnach für eine große Mehrheit fest, dass Religionsfreiheit und damit auch das Bekenntnis zum Islam ein Wesensbestandteil der Kultur hierzulande ist.
Integration könne allerdings nur gelingen, wenn sie sich an der deutschen Kultur als „Leitkultur“ orientiere. Drei Viertel der Bürger plädieren dafür, dass bei aller Toleranz gegenüber anderen religiösen Überzeugungen, kulturellen Prägungen und Lebensweisen im Konfliktfall die deutsche Werteordnung Vorrang haben muss.
Die „Leipziger Mitte-Studie 2016“, eine seit 2002 laufende Langzeituntersuchung, konstatiert eine zunehmende Islamfeindlichkeit in der Bundesrepublik. So gab demnach jeder zweite Befragte an, sich durch Muslime manchmal „wie ein Fremder im eigenen Land zu fühlen“. Vor zwei Jahren waren es noch 43 Prozent und 2009 etwa 32,3 Prozent.
Rund 41,4 Prozent sprachen sich dafür aus, Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland zu untersagen. Vor sieben Jahren stimmte dieser Forderung lediglich jeder Fünfte zu. Bei AfD-Wählern ist die Zustimmung mit 85,9 Prozent am größten, bei den Grünen mit 24,7 Prozent am geringsten. (KNA/iQ)