Neue Details bezüglich des Angriffs auf die Grazer Moschee sind ans Tageslicht gekommen. Der Geheimdienst des Bundesheeres soll laut Medienberichten in den Fall verwickelt gewesen sein.
Knapp zwei Monate nach dem Anschlag auf eine Grazer Moschee kommen neue Details zum Vorschein. Zwei Unbekannte legten zwei Schweineköpfe auf ein Baugitter und beschmierten das Minarett mit Blut. Der zweite mutmaßliche Täter soll Mitarbeiter des Geheimdienst des österreichischen Bundesheeres gewesen sein. Der Beschuldigte behaupte, dass er in die rechte Szene eingeschleust wurde und seinen Führungsoffizier frühzeitig von der Attacke informiert habe. Auch soll ein Fahrzeug Observierungsfahrzeug des Geheimdienstes vor Ort gewesen sein, eingegriffen hätte aber niemand, berichtet die ORF.
Dem Verteidigungsministerium sind die Vorwürfe erst seit wenigen Tagen bekannt – man werde aber alles untersuchen, bis jedes Detail auf dem Tisch liege, heißt es weiter.
Laut dem grünen Sicherheitssprecher Peter Pilz, gäbe es bis zu den hohen Rängen des Abwehramtes Verdächtige. Er will sich am Montag in einer Pressekonferenz zu den Vorfällen äußern und die Öffentlichkeit über alle Details und Hintergründe zu den Vorwürfen aufklären.
Indes gibt sich das islamische Kulturzentrum überrascht über diese Wende. Sie fordert eine schnelle Aufklärung und Konsequenzen für alle Involvierten.
Im Mai wurde das islamische Kulturzentrum Opfer eines blutigen Moscheeangriffs. Zwei Verdächtige montierten zwei Schweineköpfe auf ein Baugitter und beschmierten das Minarett mit Blut. Einer der mutmaßlichen Täter wurde festgenommen. Er wurde der rechten Szene zugeordnet. Erst Anfang April musste die Polizei mit einem Aufgebot von rund 60 Leuten zu diesem Kulturzentrum anrücken, da eine Besetzungsaktion einer „rechten“ Gruppierung gedroht hatte.
Trotz dieser Angriffe werde das Islamische Kulturzentrum Graz „mit Sicherheit“ nicht aufhören das gemeinsame Miteinander zu suchen und den Weg des Dialogs zu gehen, teilte der Pressesprecher des Islamischen Kulturzentrums Graz IslamiQ mit. Man werde alles Mögliche tun, um den Dialog zwischen den Menschen zu fördern. Die Aussicht auf ein besseres Verständnis der Menschen untereinander sei Motivation genug.