CSU-Landesgruppe

Deutsch-Pflicht für Predigten in Moscheen

CSU fordert im Bundestag Deutsch-Pflicht für Predigten in Moscheen, da der Islam in Deutschland künftig weniger türkisch geprägt sein wird.

15
07
2016
CSU © sbamueller auf flickr (CC 2.0), bearbeitet by IslamiQ.

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag hat eine Deutsch-Pflicht für Predigten in deutschen Moscheen gefordert. „Um Integration zu fördern, sollten Predigten überwiegend auf Deutsch gehalten werden oder ansonsten nachvollziehbar sein“, fordern die Christsozialen in einem Positionspapier, das der „Passauer Neue Presse“ (Freitag) vorliegt.

Die Landesgruppe reagiere damit auf den wachsenden Zustrom von Menschen muslimischen Glaubens im Zuge der Flüchtlingskrise, hieß es weiter. Die CSU-Bundestagsabgeordneten verweisen dabei dem Bericht zufolge auf die Herkunftsländer einer Mehrheit der Flüchtlinge: „Der Islam in Deutschland wird künftig weniger türkisch und stärker arabisch geprägt sein.“ Bereits jetzt gebe es in Deutschland nicht „einen Islam, sondern islamische Strömungen unterschiedlicher Prägungen“.

Fehlende Integration der Imame

Imame würden häufig aus dem Ausland entsandt und in deutschen Moscheen predigen, jedoch nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren. „Eine Integration in unsere Gesellschaft ist damit ausgeschlossen“, zitiert die „Passauer Neue Presse“ aus dem Positionspapier. Ein Teil der Predigt-Inhalte sei „nicht mit unserem Grundgesetz kompatibel“, warnen die Christsozialen. Zudem werde die Mehrheit der in Moscheen in Deutschland predigenden Imame von Geldgebern aus dem Ausland finanziert. Die CSU fordere deshalb, dass muslimische Gemeinden und Verbände ihre Finanzierung „überwiegend aus dem Inland aufbringen und transparent offenlegen“.

Die Rechte und Pflichten einer islamischen Religionsgemeinschaft müssten zudem „gesetzlich definiert“ werden. Außerdem fordert die CSU laut dem Bericht der „Passauer Neue Presse“, dass die Ausbildung von Imamen und Lehrern, die an deutschen Schulen islamischen Religionsunterricht geben, „verstärkt national“ erfolgen solle, um „extremen Einfluss zurückzuführen“: „Für Parallelgesellschaften und ideologische Abschottung ist in unserer Gesellschaft kein Platz.“ (KNA, iQ)

Leserkommentare

Andreas sagt:
Finden dann künftig auch die russisch-orthodoxen Gottesdienste endlich auf Deutsch statt? Und was ist mit den polnischen Gottesdiensten in katholischen Kirchen? Werden die künftig auch auf Deutsch sein? Oder die zahlreichen anderen Gottesdienste, die in den Sprachen der Herkunftsländer der Christen abgehalten werden? Die Forderung der CSU ist lächerlich und statt Begründungen gibt es nur Unterstellungen.
15.07.16
14:46
Johannes Disch sagt:
@Andreas Chapeau! Den Nagel auf den Kopf getroffen! lg Johannes Disch
15.07.16
20:56
Manuel sagt:
Die Forderung der CSU ist absolut richtig und wichtig. Außerdem gibt es derzeit schon genug Probleme mit den aus dem islami(st)schen Ausland finanzierten Import-Imame, besonders problematisch ist dabei DİTİB, das von den türkischen AKP-Islamisten finanziert bzw. beherrscht wird und in Deutschland den politischen Islam verbreitet.
17.07.16
11:47
Andreas sagt:
@Manuel: Es sind nicht die Imame der DITIB, die Probleme verursachen. Was meinen Sie überhaupt damit? Salafisten haben besonders mit Predigten auf Deutsch regen Zulauf. Siehe Pierre Vogel. Wobei der auch nicht gerade ein Unterstützer des IS ist. Er steht auf einer Liste des IS als jemand, der zu töten ist.
17.07.16
20:33
Manuel sagt:
@Andreas: DITIB ist der verlängerte Arm des Islamisten Erdogan bzw. AKP-nahe Organisationen und ich halte eine Partei, wie die AKP genauso gefährlich wie die AfD.
18.07.16
19:13
Andreas sagt:
@Manuel: Das ist aber ziemlich pauschal. Was ganz konkret ist böse bei der DITIB?
19.07.16
15:36
Enail sagt:
Habe noch nicht gehört oder habe es überhört, dass in christlichen Kirchen Menschen radikalisiert wurden. Ist ein Christ schon zum IS ausgewandert? Vielleicht ja, aber vorher ist er zum Islam konvertiert. Von vielen Angehörigen sogenannter Radikalisierter hört man, dass die zum IS Ausgewanderten, plötzlich sehr religiös wurden und auffallend oft die Moschee besucht haben, was sie früher nicht getan hätten. Und der Aussage von Manuel über DITIB, AKP und AfD kann ich voll zustimmen.
20.07.16
22:04
Manuel sagt:
@Andreas: Erdogan und seine AKP-Islamisten, alle dort sind pro-Erdogan und von AKP-Islamisten dominiert.
21.07.16
18:37