Italien

Imame predigen auf Italienisch

Medienberichte zufolge einigten sich Roms Imame darauf, die Predigten auf Italienisch zu halten – Italien plant staatliche Anerkennung der Imame.

25
07
2016
Imame, Imamausbildung
Symbolbild: Der Imam © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

In Rom wollen Imame künftig auf Italienisch predigen. Die Imame der Stadt verständigten sich in einer gemeinsamen Sitzung darauf, Sprachkurse für Imame anzubieten, wie italienische Medien am Montag berichteten. Einmal wöchentlich sollen sie im Zentrum für islamische Kultur Italiens ihre Italienisch-Kenntnisse vertiefen. Das Zentrum ist Träger der Großen Moschee von Rom, die als größte Europas gilt.

Italiens Innenminister Angelino Alfano hatte sich vor zwei Wochen mit Vertretern islamischer Verbände darauf geeinigt, dass Predigten künftig in der Landessprache gehalten werden sollten. Er kündigte zudem die Einführung einer Art staatlichen Diploms für Imame an. Weitere Voraussetzung soll sein, dass die Geistlichen einen Kurs in Staatsbürgerkunde absolvieren. Im Gegenzug sollen sie unter anderem die Möglichkeit zur Seelsorge in Haftanstalten erhalten.

Volle Kultfreiheit in Italien

Die Grundrechte der italienischen Verfassung gelten für alle Bürger unabhängig von ihrer Glaubensrichtung, so der Minister. „In Italien herrscht volle Kultfreiheit, aber die Regeln des Kults dürfen nicht zu unseren Gesetzen und Regeln in Widerspruch stehen.“ Die Regierung wünsche „einen neuen Typ von Imam, der sich seiner öffentlichen Rolle bewusst ist“.

In Italien leben unter 60 Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben 1,6 Millionen Muslime, davon 90.000 in Rom. Ein Drittel der Muslime in der italienischen Hauptstadt stammt aus Bangladesch. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Marek sagt:
Traurig, dass die Imame nicht bereits von sich aus Italienisch gelernt haben, wenn sie in Italien leben und predigen möchten. Das zeigt die fehlende Integrationsbereitschaft der Muslime. Am Ende stehen dann eben Unzufriedenheit und Terroranschläge, weil die Muslime ihr gesellschaftliches Scheitern nicht auf sich selbst und ihre fehlenden Integrationsbemühungen zurückführen, sondern der Mehrheitsgesellschaft Vorwürfe machen, weil ihnen nicht die gebratenen Tauben ins Maul fliegen.
25.07.16
13:07
Manuel sagt:
Gut so, Italien zeigt wie es geht, leider macht man in Deutschland lieber das was die türkischen AKP-Islamisten wollen.
25.07.16
13:28