Italien

Muslime kündigen Solidaritätsbesuche in Kirchen an

Nachdem Mord an dem katholischen Priester in Rouen, haben Muslime Solidaritätsbesuche in ganz Italien angekündigt. Sie wollen ihr Beileid über die Bluttat persönlich aussprechen.

29
07
2016
Symbolbild: Muslime und Christen © Izzedine Elzir/facebook

Nach dem Mord an einem Priester im französischen Saint-Etienne-du-Rouvray wollen Muslime in Italien den Katholiken ihre Solidarität bekunden. Die Italienische Islamische Gemeinde kündigte an, kommenden Sonntag landesweit Bischofs- und Pfarrkirchen zu besuchen, um persönlich ihr Beileid über die Bluttat auszusprechen. Dies sei zugleich ein „konkretes Zeichen tiefen Respekts vor der Heiligkeit christlicher Riten, Amtsträger und Kultorte“, teilte der in Mailand ansässige Verband am Freitag mit.

Geplant sind demnach Besuche islamischer Vertreter in katholischen Kirchen in Rom, Mailand, Genua, Palermo und einem Dutzend weiterer Städte. An der Initiative will sich auch die eigenständig organisierte Union islamischer Gemeinden in Italien beteiligen.

Deren Vorsitzender, Imam Izzedine Elzir aus Florenz, sagte laut dem bischöflichen italienischen Pressedienst SIR (Freitag), man habe schon in den vergangenen Tagen Solidaritätsbesuche bei katholischen Gemeinden absolviert und werde dies am Sonntag in Norditalien, der Toskana und Sizilien fortsetzen. Auch in den Moscheen seien muslimische Gläubige aufgerufen worden, ihre „hart getroffenen christlichen Brüder und Schwestern zu unterstützen“, so Elzir.

Der Priester wird Samstag beigesetzt

Zuvor hatte der französische islamische Dachverband „Conseil francais du culte musulman“ am Donnerstag an Imame und Gläubige appelliert, am kommenden Sonntag katholischen Pfarreien ihr Beileid und den Ausdruck ihrer Verbundenheit persönlich zu überbringen.

Der ermordete Priester Jacques Hamel wird am Dienstag in Rouen bestattet. Die Beerdigungsfeier findet nach Angaben des Erzbistums Rouen in der Kathedrale Notre-Dame statt. Anschließend werde Hamel im engsten Familienkreis beigesetzt, hieß es.

Am Samstagabend findet in der Kirche Saint-Therese in Saint-Etienne-du-Rouvray eine Gebetswache für den ermordeten Priester statt. Die Kirche Saint-Etienne, in der es zu der Geiselnahme gekommen war, soll in wenigen Wochen wieder geöffnet werden.

Vergangenen Dienstag hatten dort zwei Männer während einer Messe fünf Menschen als Geiseln genommen und den 85-jährigen Geistlichen getötet. Eine weitere Geisel wurde lebensgefährlich verletzt. Die Angreifer wurden von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ reklamierte die Tat für sich. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Laura sagt:
Hilfe, hier hat es Christinnen mit Kopftücher! :) Sehen dass die Politiker auch...?
31.07.16
1:13
Maria sagt:
@Laura: Das sind Ordensschwestern! Ansonsten gibt es für katholische Frauen keine zwingend vorgeschriebene Kleiderordnung. Insbesondere keine Pflicht, ein Kopftuch zu tragen. In manchen Orden steht es den Nonnen sogar frei, auf ihren Habit zu verzichten, wenn sie sich außerhalb des Ordens bewegen. Das ist also nicht mit fanatischen Musliminnen zu vergleichen.
01.08.16
13:27
Frank sagt:
@Laura: Was soll den dieser unsinnige Kommentar?
02.08.16
16:39
Enail sagt:
@ Laura Das sind Schwestern die einem Orden angehören. Es sind Ordensschwestern, die ein Gelübde abgelegt haben, Armut, Keuschheit und Ehelosigkeit. Sie sind in vielen Caritativen Einrichtungen tätig. Auch in der Flüchtlingshilfe sind sie vertreten, durch Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Und warum schreien Sie da nach Hilfe? Haben Sie wohl schon davon gehört, dass sich eine Schwester in die Luft gesprengt hat oder überhaupt ein Christ das getan hat? Oder brauchen Sie irgendwelche Unterstützung. Im Internet finden sie mit Sicherheit verschiedene Angebote von christl. Ordensleuten, an die Sie sich vertrauensvoll wenden können. Übrigens, Christen, die keinem Orden angehören, kleiden sich ganz normal, sind also durch ihre Kleidung keiner Glaubensrichtung zuzuschreiben. Christen haben das auch nicht nötig, denn sie tragen ihren Glauben im Herzen. Ach ja, welchem Orden gehören denn die Frauen mit dem Kopftuch an? Diesen Orden kenne ich nicht.
02.08.16
22:35
Andreas sagt:
Was sollen denn die Kommentare mit den Kopftüchern der Frauen auf dem Bild? Darum geht es doch in dem Artikel gar nicht. Es geht darum, dass Muslime ihre Solidarität mit den Christen erklären. Das ist eine wichtige und schöne Geste. Bei der Terrorbekämpfung geht es darum, dass Muslime und Christen und alle übrigen Menschen zusammenstehen und dem Terror die Stirn bieten. Denn der Terror unterscheidet seine Opfer nicht nach Religion. Es kann jeden treffen. Zumal Terroristen extreme Ansichten vertreten und jeden, der sich nicht ihrer Weltanschauung anschließt als Feind sehen. Denn Terror können wir also nicht bekämpfen, indem wir uns auseinander dividieren, sondern nur gemeinsam.
04.08.16
11:57
Enail sagt:
@Andreas Ganz richtig! Meine Antwort galt Laura, dem Namen nach eine konvertierte Muslime. Passend dazu ihr Kommentar, der nicht dazu beiträgt, diesen Glauben, wenn man ihn denn so bezeichnen mag, sympatisch zu finden. Sie kommt mir vor, wie ein ehemaliger Nichtraucher, der am wenigsten Toleranz gegenüber Rauchern aufbringt. Und genau die Toleranz ist es, die ständig von den Ungläubigen gefordert wird. Leider berufen sich die Terroristen immer noch auf den Koran. Dieser Glaube hat es bis heute nicht geschafft, sich zu reformieren, so dass keine Gewalt durch ihn gerechtfertigt werden kann. Terroristen holen sich noch immer die Legitimation ihres Handelns aus dem Koran. Da müsste sich erst mal was ändern. Wenn ich mir überlege, wie viel Hunderttausende Muslime in der ganzen Welt nach den Karikaturen von Mohammed auf die Straße gingen, und dann sehe, dass Muslime es nicht schaffen, es auch nicht wollen oder dürfen, den Inhalt ihres Korans so zu ändern, dass kein Terrorist sich die Legitimation für sein Handeln aus diesem Buche holen kann. Dafür sollten sich Muslime mal stark machen! Leider hat dieser Terror eben schon mit dem Islam zu tun, auch wenn es immer bestritten wird, denn die Terroristen machen das, was Mohammed als Gotteswort hat niederschreiben lassen, und bis heute nicht verändert wurde, weil man es nicht darf oder will.
06.08.16
2:03