Der Vorsitzende des DITIB Landesverbands Rheinland-Pfalz wies alle Bedenken und Vorwürfe zurück. Zuvor kündigte die Landesregierung Rheinland-Pfalz eine Überprüfung der Kooperation zwischen Land und DITIB an.
Der DITIB Landesverband Rheinland-Pfalz will weiter mit der Landesregierung zusammenarbeiten und hat angesichts der Krise in der Türkei Bedenken zurückgewiesen. „Wir stehen zur Demokratie, zur Freiheit“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Cihan Şen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind eine Religionsgemeinschaft und keine politische Instanz“. DITIB wolle weiter mit der Landesregierung über einen Staatsvertrag und über einen Islamunterricht sprechen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kündigte am Montag eine kritische Überprüfung, der Verhandlungen mit der DITIB, über eine Zusammenarbeit beim Islamischen Religionsunterricht an. Grund dafür sind die bundesweiten Diskussionen um den Einfluss der türkischen Regierung auf die DITIB. „Wir werden nicht zulassen, dass innenpolitische Konflikte aus der Türkei in Rheinland-Pfalz ausgetragen werden“, teilte die Regierungschefin mit.
Laut Dreyer verhandelt das Land mit der türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) und vier weiteren Verbänden. Dabei gehe es um einen Vertrag, der die Freiheit, den Glauben zu bekennen, unter Schutz stellen soll. Dreyer betonte, ein Unterricht durch Imame sei in Rheinland-Pfalz ausgeschlossen: „An unseren Schulen wird Islamischer Religionsunterricht ausschließlich von beamteten Lehrkräften oder von Lehrern erteilt, die beim Land beschäftigt sind“.
Mehrere Politiker hatten in den vergangenen Tagen den Einfluss des türkischen Staats auf DITIB kritisiert. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir bezeichnete den Verband als deutschen Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Wer mit DITIB Verträge über islamischen Religionsunterricht schließe, hole sich die Ideologie des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in deutsche Schulen. Der Verband wies die Vorwürfe zurück: Die Gemeinden der DITIB seien Vereine nach deutschem Recht und stünden nicht in Verbindung zu türkischen Ämtern oder Behörden. (dpa, KNA, iQ)