Nach einer langen und hitzigen Diskussion, hat das griechische Parlament dem Bau einer Moschee in Athen zugestimmt. Befürworter des Projekts argumentierten während der Debatte, eine Moschee sei der beste Weg, der Radikalisierung vorzubeugen.
Nach einer bisweilen hitzigen Diskussion hat das griechische Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit dem Bau einer Moschee in der Nähe des Athener Flüchtlingslagers „Eleonas“ zugestimmt. Damit genehmigten die Abgeordneten erstmals ein offizielles islamisches Gotteshaus in der Hauptstadt, berichtete die Tageszeitung „Kathimerini“. Am Bau will sich der Staat mit knapp einer Million Euro beteiligen.
Befürworter des Projekts argumentierten während der Debatte, eine Moschee sei der beste Weg, der Radikalisierung von Flüchtlingen vorzubeugen. Auch sei es eine Schande, dass Muslime in provisorischen Räumen beten müssten. Scharfe Kritik kam von der rechtsextremistischen Partei Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi), die eine Islamisierung des Landes befürchtet. Die geplante Moschee wäre die erste seit 1883.
In Griechenland leben nach aktuellen Angaben des Flüchtlingskrisenstabes rund 60 000 Flüchtlinge und Migranten, die vornehmlich aus muslimisch geprägten Ländern stammen. In Griechenland hingegen ist Orthodoxie die offizielle Religion – das ist sogar in der Verfassung verankert. Fast 97 Prozent der Griechen bekennen sich als orthodoxe Christen.
Etwa fünf Prozent der griechischen Bevölkerung ist islamischen Glaubens. In Athen und in der Region Attika leben rund 200.000 einheimische Muslime, die zugezogenen Flüchtlinge nicht dazu gezählt. Bisher müssen sie zum Beten Kellerwohnungen und umfunktionierte Lagerhallen nutzen. Gerade an religiösen Feiertagen, aber auch beim Freitagsgebet ist der Bedarf nach einer Moschee sehr groß. (dpa, iQ)