Die Universität Erlangen legt die Orient- und Islamforschung zusammen und gründet das „Centre for Euro-Oriental-Studies“.
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bündelt mit einem „Centre for Euro-Oriental Studies“ (CEOS) ihre Kräfte in der orient- und islambezogenen Forschung. Dazu werden sich Experten aus Geistes- und Kulturwissenschaften, Medizingeschichte, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Theologie zusammenschließen, wie die Hochschule am Mittwoch in Erlangen ankündigte. Auch eine Kooperation mit der Technischen Fakultät sei geplant. Zu den Gründern des CEOS gehören 21 Lehrstuhlinhaber und wissenschaftliche Mitarbeiter.
Ziel des Projekts sei es, im Dialog mit Wissenschaftlern aus der Region das Beziehungsgeflecht zwischen Europa und dem Orient zu untersuchen, so die Uni. „Bestimmte Phänomene wie zum Beispiel die Entwicklung des Islamischen Staates, aber generell auch die komplexen Gefüge der Region lassen sich fundiert nur interdisziplinär behandeln und setzen Kenntnisse der Region voraus“, sagte CEOS-Sprecher Georges Tamer.
Als weiteres Beispiel nannte der Inhaber des Lehrstuhls für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft die Flüchtlingsproblematik, die sich nicht allein mit der Migrationsforschung verstehen lasse. „Notwendig sind etwa Sprach- und Mentalitätskenntnisse und Kenntnisse der religiösen Überzeugungen und Praktiken der Flüchtlinge.“ Das CEOS schaffe einen innovativen Perspektivwechsel. „In unserer globalisierten Welt können Kulturen nicht mehr für sich beanspruchen, sie seien von Fremdeinflüssen frei“, so Tamer. Im November soll das Projekt im Rahmen eines Symposions und Workshops eröffnet werden. (KNA/iQ)