Infolge der Burkini-Verbote an französischen Stränden, weichen nun viele muslimische Urlauber nach Italien aus. Dort werde ein verbot abgelehnt, weil man ein Miteinander fördern wolle.
Aufgrund des an vielen französischen Stränden geltenden Burkini-Verbots weichen Muslime an grenznahe italienische Küsten aus. Im ligurischen Alassio waren nach Angaben der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ am Wochenende deutlich mehr Badende im Burkini an den Stränden als sonst.
Von etwa 100 Musliminnen im Burkini zwischen Touristen in Bikinis und Badeanzügen berichtete ein Bademeister der Zeitung. Mehrere Muslime hatten ihm erzählt, dass sie aufgrund des Verbots in Frankreich ins nahe gelegene Alassio gekommen waren. In dem Badeort hatte erst kürzlich auch die arabische Prinzessin Nouf Nint Abdullah al Saud Urlaub gemacht.
Für den Bürgermeister von Alassio, Enzo Canepa, kommt ein Burkini-Verbot an den Stränden der Stadt nicht in Frage. Auch die Italienische Bischofskonferenz hatte sich schon zu Beginn der in Italien geführten Debatte gegen ein mögliches Burkini-Verbot ausgesprochen. Es gehe darum, mit unterschiedlichen Religionen zusammenzuleben, Gepflogenheiten anderer Kulturen zu kennen und sie zu akzeptieren, sofern sie nicht die Sicherheit gefährden, sagte Bischof Nunzio Galantino (68). Er respektiere Frankreichs Motive für das an einigen Stränden eingeführte Verbot. Auf Italien sei dieses aber nicht problemlos übertragbar. (KNA/iQ)