Die katholische Kirche plädiert für eine islamische Militärseelsorge, nach dem Prinzip der christlichen Seelsorge, in der Bundeswehr.
Der katholische Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann hat sich für eine islamische Militärseelsorge in der Bundeswehr ausgesprochen. „Das Recht auf freie und ungestörte Religionsausübung gilt selbstverständlich für die Angehörigen aller Religionsgemeinschaften“, erklärte Bartmann in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift „Kompass“ des katholischen Militärbischofs.
Nach Schätzungen sind rund 1.500 Soldaten der Bundeswehr Muslime. Auf der Grundlage eines Auftrags des Bundestags-Verteidigungsausschusses gibt es Überlegungen zur Einführung einer muslimischen Militärseelsorge. In den deutschen Streitkräften engagieren sich bislang Seelsorger der beiden großen Kirchen.
Bartmann plädierte für die Einberufung eines Beirats für islamische Militärseelsorge. Ein solches Gremium aus Vertretern von Staat und muslimischen Religionsgemeinschaften könne Vorschläge für Arbeitsbereiche und Auswahlkriterien muslimischer Militärgeistlicher entwickeln. Mit Blick auf den islamischen Religionsunterricht hätten sich solche Gremien auf der Ebene der Bundesländer bereits bewährt und Lösungen in strittigen Fragen erarbeitet.
Erforderlich sei eine Form von Militärseelsorge, die islamischem Selbstverständnis nicht widerspreche und zugleich mit christlicher Militärseelsorge vergleichbar sei, so Bartmann. Er betonte zugleich, Militärseelsorge beschränke sich nicht auf Gottesdienste. Sie biete breit angelegte Lebenshilfe für die Soldaten und ihre Familien. Zudem fördere sie die ethische Bildung der Soldaten durch Lebenskundlichen Unterricht. (KNA/iQ)