Berlin

Mädchen will Emoji mit Kopftuch international durchsetzen

Ein 15-jähriges Mädchen aus Berlin will durchsetzen, dass es bald ein Emoji mit Kopftuch gibt. Sie bekommt internationale Unterstützung.

17
09
2016
Symbolbild: Emoji © (CC 2.0/Braden Kowitz/ flickr)

Die Berliner Schülerin Rayouf Alhumedhi (15) hat bei den Emojis eine Lücke ausgemacht: Es gibt kein Emoji auf dem Handy für Frauen mit dem islamischen Kopftuch. Das will sie ändern – und macht damit nun weltweit Schlagzeilen. Mit internationalen Unterstützern hat sie einen Vorschlag an das Konsortium in den USA geschickt, das für solche Symbole zuständig ist. Emojis sind Bildschriftzeichen, die insbesondere in Chats und anderen Kurzmitteilungen verwendet werden.

In einer Online-Diskussion schrieb Rayouf Alhumedhi diese Woche, für sie sei das Tuch eine Befreiung, weil sie so kontrollieren könne, was sie bedecke. Im Antrag für das neue Emoji wird betont, wie wichtig Bilder im digitalen Zeitalter für die Kommunikation seien. „Etwa 550 Millionen muslimische Frauen auf der Welt tragen den Hidschab mit Stolz.“ Auch die männliche Kopfdeckung (Kufija) soll ein neues Emoji bekommen.

Rayouf Alhumedhi kommt dem Antrag zufolge aus Saudi-Arabien und lebt seit 2012 in Berlin. Ein Kopftuch trägt sie demnach, seit sie 13 ist. Rayouf sei sehr interessiert an sozialer Gerechtigkeit. Sie habe ein passendes Symbol auf ihrem Smartphone vermisst und sich zunächst an Apple gewandt, bevor sie vom zuständigen Unicode-Konsortium erfahren habe. Zu ihren Unterstützern gehört Alexis Ohanian, einer der Gründer der Online-Plattform Reddit. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Holger Berger sagt:
Mal ganz ehrlich: das hat uns allen wirklich noch gefehlt. Die Schülerin kann durch das Tragen eines Kopftuchs Befreiung erleben, weil sie so kontrollieren kann, was sie bedeckt - meint sie. Aber dann kann sie doch auch durch das Nichttragen eines Kopftuchs Befreiung erleben, weil sie so kontrollieren kann, was sie nicht bedeckt. Außerdem bekommen dann ihre Haare immer frische Luft, sie muß keine Kopftücher mehr waschen und spürt auch den frischen Wind am gezeigten Kopf. Die Schülerin kommt aus Saudi-Arabien und lebt seit 4 Jahren in Deutschland. Von Berlin aus macht sie als 15-jährige jetzt schon weltweit Schlagzeilen für die Verbreitung islamischen Gedankenguts. Da bin ich wirklich gespannt, was ihr noch so alles einfallen wird, damit der Islam immer weitere Verbreitung in Berlin, in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt findet. Vielleicht sollte sie sich auch für das verbindliche Tragen der männlichen Kopfbedeckung (Kufija) einsetzen? Smartphone und Kopftuch - das ist schon eine gelungene Mischung.
17.09.16
18:32
Manuel sagt:
Wer behauptet ein Kopftuch würde jemanden "befreien", ist wie ein Feuerwehrmann, der statt Brände zu löschen, welche legt. Wirklich traurig, wie hier schon wieder versucht wird, die islamische Gesellschaftsordnung zu verbreiten.
17.09.16
18:36
Ute Fabel sagt:
Vielleicht findet sich ein säkulärer türkischer Kemalist, der ein Emoji mit der typischen Kopftbedeckung von Mustafa Kemal Atatürk durchsetzen kann. Eigentlich finde ich es ein bisschen traurig, dass jetzt nicht einmal mehr die Emojis über den Religionen und Weltanschauungen stehen können.
19.09.16
8:09