Ein 15-jähriges Mädchen aus Berlin will durchsetzen, dass es bald ein Emoji mit Kopftuch gibt. Sie bekommt internationale Unterstützung.
Die Berliner Schülerin Rayouf Alhumedhi (15) hat bei den Emojis eine Lücke ausgemacht: Es gibt kein Emoji auf dem Handy für Frauen mit dem islamischen Kopftuch. Das will sie ändern – und macht damit nun weltweit Schlagzeilen. Mit internationalen Unterstützern hat sie einen Vorschlag an das Konsortium in den USA geschickt, das für solche Symbole zuständig ist. Emojis sind Bildschriftzeichen, die insbesondere in Chats und anderen Kurzmitteilungen verwendet werden.
In einer Online-Diskussion schrieb Rayouf Alhumedhi diese Woche, für sie sei das Tuch eine Befreiung, weil sie so kontrollieren könne, was sie bedecke. Im Antrag für das neue Emoji wird betont, wie wichtig Bilder im digitalen Zeitalter für die Kommunikation seien. „Etwa 550 Millionen muslimische Frauen auf der Welt tragen den Hidschab mit Stolz.“ Auch die männliche Kopfdeckung (Kufija) soll ein neues Emoji bekommen.
Rayouf Alhumedhi kommt dem Antrag zufolge aus Saudi-Arabien und lebt seit 2012 in Berlin. Ein Kopftuch trägt sie demnach, seit sie 13 ist. Rayouf sei sehr interessiert an sozialer Gerechtigkeit. Sie habe ein passendes Symbol auf ihrem Smartphone vermisst und sich zunächst an Apple gewandt, bevor sie vom zuständigen Unicode-Konsortium erfahren habe. Zu ihren Unterstützern gehört Alexis Ohanian, einer der Gründer der Online-Plattform Reddit. (dpa, iQ)