Judentum, Christentum und Islam

Ausstellung zum Thema Pilgern

Unter dem Motto „Die Welt pilgert nach Köln – Köln pilgert in die Welt“ startet in der Domstadt eine Ausstellung. Dort werden 14 Pilgerstätte aus dem Judentum, Christentum und dem Islam inszeniert.

25
09
2016
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Köln - Silvesternacht © by Marco Verch auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Dem Thema Pilgern widmet sich eine Ausstellung im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM). Bei der Schau vom 8. Oktober bis 9. April 2017 geht es um das weltumspannende Phänomen des Pilgerns, wie das auf die „Kulturen der Welt“ spezialisierte Haus am Donnerstag in Köln mitteilte. Auf rund 1.400 Quadratmetern Fläche werden 14 Pilgerstätten aus dem Judentum, Christentum und Islam inszeniert. Zudem beleuchtet die Ausstellung spirituelle, wirtschaftliche, politische, ökologische und touristische Aspekte des Pilgerns.

Das Motto der Ausstellung lautet „Die Welt pilgert nach Köln – Köln pilgert in die Welt“, wie es hieß. Denn seit dem Mittelalter kämen Gläubige zu den Reliquien der Heiligen Drei Könige und der Heiligen Ursula nach Köln. Zugleich reisten Tausende Kölner zu Pilgerorten auf der ganzen Welt. Aufgeworfen werde in der Schau auch die Frage nach dem heutigen Pilgerverständnis, etwa ob das Grab von Elvis Presley, das Stadion des 1. FC Köln, Open Air-Festivals oder der Rosenmontagszug moderne Pilgerziele sind.

Zu den außergewöhnlichen Objekten der Ausstellung zählen nach den Angaben ein mit Koransprüchen besticktes Sufi-Gewand aus Afghanistan von 1874 und polynesische Bootsmodelle aus der Zeit um 1900. Zudem würden hochkarätige Objekte aus den Sammlungen von Max von Oppenheim und des Sammler Ehepaares Peter und Irene Ludwig präsentiert. Weiter zu sehen sind ein seidener Gebetsteppich aus einer berühmten Werkstatt aus Kashan im Iran, eine Bronzestatue von Gott Shiva und seiner Gemahlin aus Nepal aus dem 12. Jahrhundert und ein Behälter für die Dreikönigsreliquien der Domschatzkammer Köln. Internationale Leihgeber sind das British Museum in London, das Wereldmuseum in Rotterdam oder das Museo de Americas in Madrid. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Pilgern gehört objekt zur Kulturgeschichte. Die damit verbundenen Objekte, die die Menschheitsentwicklung zu den entsprechenden Epochen widerspiegeln, verdienen es jedenfalls ausgestellt zu werden. Allerdings sollte man sich dem Thema Pilgern mit kritischer Betrachtung nähern. Hinterfragen ist immer besser als unreflektierte Traditionspflege. Ich sehe beim Pilgern doch sehr stark den Aspekt des Aberglaubens gepaart mit einer Massenhysterie im Vordergrund. Auch ein "Wir-Gefühl" schwingt stark mit, gepaart mit einem Überlegenheitsgefühl und einer Ausgrenzung Andersdenkender. Vorangekommen ist die Menschheit durch Bildung und Forschung, nicht durch Pilgern.
26.09.16
9:51