Am 3. Oktober öffnen mehr als 1.000 Moscheen in Deutschland im Rahmen des „Tags der offenen Moschee“ (TOM) ihre Türen für alle Interessierten.
Am 3. Oktober öffnen bundesweit mehr als 1.000 Moscheen im Rahmen der bundesweiten Aktion „Tag der offenen Moschee“ (TOM) Interessierten ihre Türen. An diesem Tag laden Moschee Gemeinden ihre Nachbarn zu Führungen und Gesprächen in gewohnter muslimischer Gastfreundschaft bei Kaffee, Tee und internationalen Spezialitäten ein.
Ziel dieser Begegnungen ist es, durch Aufklärungsarbeit vor Ort Vorurteile abzubauen, Wissen über den Islam zu vermitteln und eine Möglichkeit der Begegnung zu schaffen. In diesem Zusammenhang baut der TOM Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen und fördert Verständnis und Empathie.
Neben den lokalen Einladungen einer Vielzahl von Moscheegemeinden, machen auch die bundesweiten islamischen Religionsgemeinschaften auf den Tag der offenen Moschee aufmerksam und rufen zur Teilnahme auf.
„Am Tag der offenen Moschee laden Muslime in ihre Gemeinden zum Erfahrungsaustausch ein. Im Zentrum der Begegnungen steht das Thema Migration. Das ist für Muslime nicht nur aktuell von Bedeutung, sondern auch historisch“, so Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), in einer Pressemitteilung.
Das Motto des diesjährigen Tags der offenen Moschee lautet: Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance. Die Hidschra war ein Umbruch im Leben der Muslime und implizierte eine Vielzahl von Herausforderungen und Chancen. Eine Herausforderung stellte das Zusammenleben in der neu gegründeten Gemeinschaft dar. Die Menschen in Medina haben die Mekkaner freundlich und geschwisterlich aufgenommen. Dieser besondere Zusammenhalt könnte auch heute ein Ausgangspunkt für die Lösung aktueller Probleme sein. Denn wie bereits bei der Hidschra im Jahre 622 müssen auch heute Menschen weltweit aufgrund von Krieg, Verfolgung und der Bedrohung ihrer Existenz ihre Heimat verlassen.
Seit 1997 organisieren islamische Religionsgemeinschaften jedes Jahr am 3. Oktober den Tag der offenen Moscheen. Er wurde gemeinsam mit dem damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog initiiert. 2007 hat der Koordinationsrat der Muslime (KRM) die Leitung für diesen Tag des Miteinanders und Kennenlernens übernommen. Der Tag der deutschen Einheit wurde bewusst gewählt, um zu signalisieren: Der Islam ist ein Teil Deutschlands. Jährlich nehmen etwa 1000 Moscheen deutschlandweit am Tag der offenen Moschee teil und tragen damit zum Dialog zwischen allen Interessierten bei.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht im Tag der offenen Moschee am 3. Oktober eine Chance zu Information und Begegnung. Der ZdK-Gesprächskreis „Christen und Muslime“ rief am Donnerstag in Bonn dazu auf, die vielerorts angebotenen Möglichkeiten wahrzunehmen, in Moscheen „aktiv aufeinander zuzugehen und miteinander ins Gespräch zu kommen“.
Christen brauchten Basiswissen über den Islam und Muslime Basiswissen über das Christentum, so das ZdK-Gremium. Dafür seien vor allem persönliche Begegnungen, gegenseitiges Kennenlernen und Freundschaften notwendig. (KNA/iQ)