Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Bild am Sonntag Nicolaus Fest ist der islamfeindlichen AfD beigetreten. Vor zwei Jahren stand der Publizist unter Kritik, wegen eines islamfeindlichen Kommentars.
Nicolaus Fest, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ und Sohn des früheren „FAZ“-Herausgebers Joachim Fest, zieht es zur AfD. Das wurde dem „Tagesspiegel“ (Berlin) am Mittwoch aus Parteikreisen bestätigt. Demnach will der Berliner Landes- und Fraktionschef Georg Pazderski den umstrittenen Publizisten an diesem Donnerstag als neues Mitglied vorstellen. Zuvor hatte die Partei eine Pressekonferenz mit einem „prominenten Neuzugang“ angekündigt. Von dem Eintritt Fests erhoffe man sich eine Signalwirkung in konservative Kreise hinein, hieß es aus der AfD.
Der 1962 geborene Fest hatte im Juli 2014 einen islamfeindlichen Kommentar in der „Bild am Sonntag“ verfasst, der massive Kritik auslöste und der Zeitung damals eine Rüge des deutschen Presserates einbrachte. Fest hatte unter anderem geschrieben, der Islam sei ein „Integrationshindernis“. Der Presserat befand damals, Fests Text würde „weit über die Meinungsfreiheit hinausgehen und alle Muslime unter einen Generalverdacht stellen“. Zuvor hatten sich „BamS“-Chefredakteurin Marion Horn und der damalige „Bild“-Chefredakteur und „BamS“-Herausgeber Kai Diekmann von Fests Beitrag distanziert. Fest hatte Ende 2014 dann „auf eigenen Wunsch die „Bild am Sonntag“ verlassen. Nach Angaben des Axel-Springer-Verlags gab es dabei keinen Zusammenhang mit seinem Artikel. (OTS/iQ)