Laut einer aktuellen ARD-Umfrage, hat die Mehrheit der Befragten mehr Angst vor Rechtsextremismus als vor muslimischem Extremismus. Statistiken bestätigen den drastischen Anstieg rechtsextremistischer Gewalt.
Die Gefahr rechtsextremer Übergriffe oder Anschläge wird laut ARD-Umfrage von den Deutschen als größer angesehen als die aus muslimischen Gründen. 84 Prozent der Befragten erachten die Gefahr rechtsextremer Übergriffe oder Anschläge als eher groß und sehr groß, wie die ARD-Tagestehmen am Donnerstagabend berichteten. Im Vergleich dazu erging aus dem ARD-DeutschlandTrends, dass 68 Prozent dies bei der Frage nach der Gefahr durch muslimische Übergriffe oder Anschläge angaben. Die selbe Bedrohung aus dem linksextremen Spektrum halten 52 Prozent für groß.
Tatsächlich nehmen rechtsextremistische Straftaten seit Jahren drastisch zu. Einem Bericht des Magazins „Spiegel“ zufolge habe die Polizei von Januar bis Mitte September 507 Fälle fremdenfeindlicher Gewalt registriert – damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Die Zahl aller politisch motivierten Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge habe in diesem Zeitraum bei mehr als 1.800 gelegen. Das gehe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums an die Grünen-Fraktion im Bundestag hervor.
Bei einer Darstellung der Fallzahlen von „Hasskriminalität“ gab das Bundesministerium des Innern in einer Pressemitteilung im Mai dieses Jahrs bekannt, dass rechtsextreme Straftaten unter der Kategorie „Hasskriminalität“ von 2001 bis 2015 stetig angestiegen sind. Neben der rechten Motivation (PMK-rechts) werden auch die Unterthemen „PMK-links“, „PMK-Ausländer“ und „PMK-sonstige“ aufgelistet. Auffällig ist sofort, dass rechtsextreme Hasskriminalität sich vor allem von 2014 bis 2015 nahezu verdoppelt hat. Waren es 2014 noch 5.858 bekannte Fälle, zählte man ein Jahr später 10.373. Im gleichen Zeitraum sanken die Fälle unter der Kategorie „PMK-Ausländer“ von 402 auf 301. Doch auch bei der Abfrage nach explizit gewalttätigen Straftaten wurden 2015, 980 rechtsextreme Straftaten gezählt. Im Vorjahr waren es noch 549. Von den 980 bekannten Fällen in diesem Jahr hatten 934 eine gezielt fremdenfeindliche Motivation. (KNA/iQ)