Die Zahl rassistischer und islamfeindlicher Übergriffe in Großbritannien ist seit dem Brexit-Votum drastisch gestiegen.
Seit dem Brexit-Votum haben fremden- und islamfeindliche Straftaten in England und Wales deutlich zugenommen. Polizeistatistiken zeigten, dass die Zahl rassistisch oder religiös motivierter Übergriffe im Juli um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen sei, teilte das britische Innenministerium am Donnerstag mit. Am 23. Juni hatte sich eine knappe Mehrheit der britischen Wähler für den Ausstieg aus der EU ausgesprochen. Ein Streitpunkt dabei war vor allem das Thema Zuwanderung.
Bereits im Juni habe sich ein Anstieg abgezeichnet, „gefolgt von einem noch drastischeren Anstieg im Juli“ mit 5500 Fällen sogenannter Hassverbrechen. Dazu zählten verbale wie körperliche Angriffe gegen Bürger anderer EU-Nationen sowie gegen britische Muslime und Angehörige anderer Minderheiten. Im August seien die Zahlen dann wieder etwas gefallen, hätten aber immer noch über dem Niveau in den Monaten vor dem Brexit-Votum gelegen.
Bereits kurz nach dem Referendum hatten sich Berichte über Demonstrationen vor Moscheen oder fremdenfeindliche Graffiti gehäuft. „Die Zahlen machen sehr deutlich, dass einige Leute das Referendum nutzten, um ihre erbärmliche Sichtweise zu rechtfertigen oder Intoleranz und Hass zu verbreiten“, sagte der Chef der regierungsgeförderten Menschenrechtskommission, David Isaac, zu dem Bericht. (dpa/iQ)