Wesel

Brandanschlag auf Weseler Moschee

In Wesel wurde am Wochenende ein Brandanschlag auf eine Moschee verübt. Der Staatsschutz ermittelt gegen die noch unbekannten Täter.

24
10
2016
Vatan Camii DITIB-Moschee des Türkisch-islamischen Kulturvereins in Wesel

In Wesel wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Brandanschlag auf die Vatan Camii DITIB-Moschee des Türkisch-islamischen Kulturvereins verübt.

Wie die Polizei mitteilte, warfen nach Zeugenaussagen ein oder zwei bisher noch unbekannte Täter um etwa 22.40 Uhr einen Molotow-Cocktail gegen die Fassade des Gebäudes, in dessen Erdgeschoss sich die Vereinsräume befinden. Der Brandsatz prallte von der Fassade ab und loderte auf dem Gehweg. Hier konnte er von einer Zeugin gelöscht werden. Es entstand weder Personen- noch Gebäudeschaden.

Zur Tatzeit befanden sich keine Menschen in den Räumlichkeiten der Moschee, die sich im Erdgeschoss befinden. Das letzte Gebet lag schon mehrere Stunden zurück. Die oberen Etagen des Hauses werden jedoch bewohnt.

Das Moscheegelände ist mit einer Videokamera gesichert. Die Videoaufnahmen von der Tatnacht werden aktuell noch ausgewertet. Der Staatsschutz in Duisburg hat bereits die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise von Zeugen. Die Ermittler gehen von einer politisch-motivierten Straftat aus. Solange kein Bekennerschreiben oder ähnliches vorliegt, kann allerdings noch keine genaue Kategorisierung erfolgen. „Ob es islamfeindlich war, kann ich ihn nicht sagen“, teilte der Pressesprecher der Polizeistelle in Duisburg, gegenüber IslamiQ mit.(dpa/iQ)

Leserkommentare

Grünschnabel sagt:
Moscheen in ganz Deutschland sind von dieser rechtsextremen Gefahr bedroht. Es sind bereits 52 Anschläge allein in diesem Jahr verübt worden. Tendenz steigend. Besonders auffällig ist, dass die Angriffe nicht nur in den östlichen Gebieten verübt werden, wie man es vielleicht vermuten könnte. Vermehrt sind insbesondere auch Moscheen in NRW betroffen. Hinzu kommen unzählige Personenangriffe. Sichtbar muslimische Frauen haben zunehmend Angst, alleine auf die Straße zu gehen. Was passiert mit dir, Deutschland?
24.10.16
15:24
Ute Fabel sagt:
Deutschland hat ein Problem mit rechtsextremer und islamistischer Gewalt. Hamad Abdel-Samad lebt in Deutschland schon seit 3 Jahren unter Polizeischutz, und das nur weil er Bücher schreibt, Lesungen macht und offen diskutiert, ohne sich anzubiedern.
25.10.16
10:49
Suleiman sagt:
Gewalt in einem Diskurs der Ideen ist niemals richtig. Das hat aber an dieser Stelle auch niemand in Frage gestellt. Thema dieses Artikels ist nun ein mal der Anschlag und nicht Samed. Die Verknüpfung mit anderen Missständen ist nicht schlüssig und lässt Raum für einen implizierte Mitschuld des Opfers. Drehen Sie den Spieß doch ein mal um. Z.B.: Eine Kirche wurde Ziel eines Anschlages. Und: Wir haben mancherorts Probleme mit christlich motivierter Gewalt. Beides mag zwar stimmen, die Botschaft indes impliziert eine Mitschuld des Opfers. Eine beabsichtigte Kommentierung derartiger Vorfälle in diesem Stil ist nichts weiter als Hetze, die auf leisen Sohlen daherkommt.
25.10.16
22:30
Grünschnabel sagt:
"Hetze, die auf leisen Sohlen daherkommt." @Suleiman: Danke für diese treffende Beschreibung. Die unterschwellige Relativierung rechter Gewaltexzesse führt dazu, dass diese verharmlost und potentielle Täter in ihrem Weltbild bekräftigt werden. Eine bedingungslose Verurteilung jedweder Gewalt kann doch nicht so schwierig sein.
26.10.16
14:43