Heute startet in Berlin die dialogische Ringvorlesung des jüdisch-islamischen Forums zum Thema „Ethische Fragen in Judentum und Islam“. Parallelen und Divergenzen sollen mit jeweils zwei Dozenten erörtert werden.
Das jüdisch-islamische Forum bietet in Zusammenarbeit mit der Allianz Kulturstiftung unter dem Motto „Ethische Fragen in Judentum und Islam“ eine dialogische Ringvorlesung in Berlin an. Diese startet am Mittwoch, den 26.Oktober und impliziert sechs Vorlesungen, in denen diverse Themen aus Gesellschaft, Politik, Medizin und Wirtschaft aus jüdischer und islamischer Perspektive beleuchtet werden. Im Fokus der Analyse steht die Frage nach gemeinsamen Grundlagen für die Erarbeitung ethischer Positionen zu gesellschaftlich-relevanten Themen. Außerdem soll die Herausforderung vielfältiger und divergierender Positionen für eine moderne Gesellschaft diskutiert werden.
Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler als Referenten eingeladen, die die Positionen der jeweiligen Religionen vorstellen und gemeinsam einen Vergleich ziehen. Dabei sollen Parallelen herausgearbeitet, aber auch die Spezifika der einzelnen Religionen hervorgehoben werden.
Die erste Vorlesung am 26.Okober widmet sich dem Thema „Sozialethik: Über eine gerechte Gesellschaftsordnung“. Ingrid Mattson, Professorin für Islamwissenschaft am Huron College der Western University in Kanada, und Micha Brumlik, Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, dozieren zu diesem Thema und diskutieren, wie Judentum und Islam eine gerechte Gesellschaft konzipieren und welche Bedingungen und Normen sie erfüllen muss, um diesem Ideal zu entsprechen. Im Mittelpunkt der Diskussion steht dabei die Frage nach den konkreten Gesellschaftssystemen, die ihm am nächsten kommen dürften.
Weitere Themen der Ringvorlesung, die für die nächsten Monate angesetzt sind, lauten: „Wirtschaftsethik: Ist Kapitalismus koscher/halal?“, „Bioethik: Grenzen des Lebens – Bioethische Herausforderungen“, „Militärethik: Unter den Waffen schweigen die (Religions-) Gesetze?“, „Sexualethik: Sexualität, Lust, Erotik und Gott“ und „Umweltethik: Der Mensch als Herr oder Hüter der Schöpfung?“