Wahl des Bundespräsidenten

Erzbischof Schick: Muslimischer Bundespräsident wäre vertretbar

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält einen muslimischen Bundespräsidenten laut einem Pressebericht für vertretbar. Dennoch sei er sich sicher, dass die Gesellschaft dies nicht akzeptieren würde.

29
10
2016
Erzbischof Ludwig Schick wurde auch Zielscheibe von Hassrede © http://erzbischof.kirche-bamberg.de

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält einen muslimischen Bundespräsidenten wie den Schriftsteller Navid Kermani laut einem Pressebericht für vertretbar. Wenn eines Tages ein Muslim von einer demokratischen Mehrheit zum Staatsoberhaupt gewählt würde, müsse das auch die Kirche akzeptieren, zitierten die „Nürnberger Nachrichten“ (NN) Aussagen Schicks während eines Gesprächsforums der Zeitung am Freitag. „Alles andere wäre undemokratisch.“

Derzeit wird auch der muslimische Schriftsteller Navid Kermani als möglicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt. „Die Gesellschaft wird nicht Ja sagen“, kommentierte dies Schick. Dennoch wäre eine Nominierung vertretbar.

Schick hatte im Frühjahr wegen seiner klaren Aussage gegen Fremdenfeindlichkeit Morddrohungen erhalten. Er werde auf Facebook beschimpft und in anonymen E-Mails bedroht, sagte eine Bistumssprecherin damals. Der 67-Jährige hatte sich unter anderem klar von der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung distanziert.

In einem Interview mit den „Nürnberger Nachrichten“ bestätigte Schick dies: „Von rechten Gruppen erhalte ich heftige Kritik, bis hin zu Todesdrohungen.“ Beim NN-Talk am Freitag gestand der Geistliche, dass er seit dieser Drohungen vorsichtiger geworden sei. „Ich habe mich morgens beim Joggen in Bamberg öfters einmal umgeschaut“, so Schick. „Man darf aus Furcht aber nicht zurückweichen und muss seine Werte weiter vertreten.“ (KNA, iQ)

Leserkommentare

Enail sagt:
Muslime sind "in muslimischen Ländern besser aufgehoben" Bischof Schick fordert Aufteilung von irakischen Flüchtlingen nach Religionszugehörigkeiten Der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, hat für die Aufteilung irakischer Flüchtlinge nach Religionszugehörigkeiten plädiert. Bei der grundsätzlichen Aufnahme der Menschen dürfe man zwar nicht unterscheiden, aber bei der späteren Verteilung auf einzelne Staaten sei Verstand anzuwenden, sagte Schick. Dann sei es besser, wenn christliche Flüchtlinge in christliche Staaten kämen. Diese Aussagen hat dieser Bischof 2008 getätigt. Mittlerweile hat er sich dem Mainstream-Diktat unterworfen. Die Gehirnwäsche funktioniert bestens. Wenn über 70% der Bürger der Meinung sind, dass der Islam nicht zu DE gehöre, muss auch nicht ein Muslim an der ersten Stelle im Staat stehen. Nirgendwo spielt Religion eine Rolle, nur der Islam muss sich immer wieder in die erste Reihe stellen. Schaue ich mir die islamischen Länder an, dann frage ich mich schon, wo das Potenzial in dieser Religion liegt, wo doch das Leben in einer islamischen Gemeinschaft anscheinend nicht so gut klappt. Oder warum wollen alle nach Europa/Deutschland, bei der großen Auswahl von islamischen Ländern.
15.11.16
1:27