CDU

Klöckner: Vollverschleierung zum Thema im Wahlkampf 2017 machen

Bei den Bundestagswahlen im nächsten Jahr, möchte die CDU-Politikerin Julia Klöckner das Tragen von Burka und Nikab zum Thema machen. Bei der geringen Anzahl von Vollverschleierten in Deutschland, ist dies jedoch schwer verständlich.

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2016
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Julia Klöckner (CDU) fordert ein Burka-Verbot © Julia Klöckner, bearbeitet IslamiQ

Die CDU-Politikerin Julia Klöckner hat angekündigt, das Tragen von Burka und Nikab zum Thema im Bundestagswahlkampf 2017 zu machen. „Die Vollverschleierung ist Ausdruck einer Geschlechtertrennung, die nicht zu unserem Land, nicht zu unserer Verfassung passt“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende am Wochenende in Wittlich in der Eifel.

Dort stimmte die rheinland-pfälzische CDU auf ihrem Landesparteitag für ein Verbot der Vollverschleierung. „Wir wollen klare Vorgaben in der Integrationspolitik setzen“, so Klöckner laut Pressemitteilung. Sie wurde mit ihrem bisher schlechtesten Ergebnis als Landesvorsitzende bestätigt.

Außerdem nennen viele islamische Vertreter die Debatte um die Burka und den Nikab eine Scheindebatte. Die Anzahl der Trägerinnen von dieser Art der Verschleierung in Deutschland ist verschwindend gering. Dennoch wurden sie in den letzten Monaten, oft in Rahmen von Wahlen, zu einem Politikuum gemacht. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich halte ein generelles Vermummungsverbot in der Öffentlichkeit -ganz unabhängig von der Religion und Weltanschauung - für sehr wünschenswert. Es wäre auch überhaupt nicht diskriminiert. Es ist auch gut und mutig, wenn sich Politiker an solche Themen heranwagen. Ich finde es schade, dass solche Initiativen nur von der CDU kommen und nicht auch von den linken Parteien, die eigentlich aufgeklärtes Gedankengut gegenüber mittelalterlichen Dogmen verteidigen sollten. Der Staat sollte da jedenfalls eine rote Linie ziehen.Wenn es ohnehin jetzt schon so wenig Frauen gibt, die sich vollschleieren wollen, dann umso besser. Zwischenmenschliches Zusammenleben beinhaltet, dass man die Gesichtszüge anderer erkennen soll.
21.11.16
8:21
Manuel sagt:
Also nach der Definition, man müsste etwas nicht verbieten, weil es nur Wenige gibt, dann müssten wir auch Drogen freigeben, denn es gibt auch nur wenig wirklich Drogenabhängige oder Nazi-Symbole, den es gibt sicher auch nur wenig wirkliche Nazis!
21.11.16
11:00
Moritz sagt:
Statt Frauen sich so kleiden zu lassen, wie sie es möchten, wird immer wieder nach einem Verbot der Vollverschleierung gerufen. Die einen sehen unsere offene Gesellschaft in Gefahr. Dabei zeichnet eine offene Gesellschaft sich gerade dadurch aus, dass eben jeder sich kleiden darf, wie er es möchte. Schnell wird dann die Vollverschleierung zu einem Symbol, nämlich der Unterdrückung der Frau und des Islamismus. Dabei ist es ein Kleidungsstück, für das Frauen sich möglicherweise entscheiden, weil sie sich keiner Fleischbeschau ausliefern möchten. So wird dann faktisch die Frau nicht durch ihre Religion unterdrückt, sondern durch unsere offene Gesellschaft, die die Frau unverhüllt sehen möchte. Da wird auch gerne mal das Vermummungsverbot bemüht. Dabei hat das einen ganz anderen Hintergrund. Nämlich maskierte Autonome, die bei Demonstrationen Gewalt gegen Polizisten ausüben. Welche vergleichbare Gefahr geht (nachweislich!) von verhüllten Frauen aus? Zu unserem Land passt letztlich alles, was nicht gegen unsere Gesetze verstößt. Ein Recht darauf, das Gesicht des Gegenübers zu sehen, ist mir nicht bekannt.
22.11.16
13:29
Manuel sagt:
@Moritz: Ist ja wirklich unteressant, wie Sie hier versuchen ein extremistisches und frauenverachtendes Symbol schön zu schreiben. In unsere Gesellschaft will ich jemanden ins Gesicht sehen, wenn ich mit ihm spreche, wir sind hier in Deutschland und nicht in einem mittelalterlich-islamischen Land. Auch das Hakenkreuz ist eigentlich nur ein Kreuz oder? In Asien ist es sogar ein Glückssymbol, nach Ihrer Definition müssten wir das auch erlauben, den was können den wir dafür, dass die Nazis es missbraucht haben.
23.11.16
11:58
Johannes Disch sagt:
@Manuel Ich mag weder Burka, noch Nikab. Wir können aber niemandem vorschreiben, wie er sich privat kleidet. Ein generelles Burkaverbot ist in Deutschland nicht durchsetzbar, weshalb Innenminister de Maiziere davon auch Abstand genommen hat. Seit ein Imam der Jutta Klöckner mal die Hand nicht gegeben hat hält sich die Dame für eine Integrationsexpertin und will alles mögliche verbieten lassen. Damit hat sie schon die Wahl zur MP von Rheinland-Pfalz vergeigt. Und Angela Merkel hat der "Burka-Jutta" schon deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihr nicht folgen wird. - "Mit dem Thema Burka gewinnen wir nicht die Bundestagswahl." (BK Angela Merkel). Der Artikel ist ebenfalls hier bei "islamiQ" zu finden.
26.11.16
22:08