Der Islamberater Hussein Hamdan kritisiert das Misstrauen gegenüber Muslimen in Folge von Terroranschlägen und Attentaten.
Auch viele in Deutschland lebende Muslime fürchten sich vor den Folgen von Anschlägen, meint der Stuttgarter Islamberater Hussein Hamdan. „Stellen Sie sich nur vor, jemand wie der Chemnitzer Attentäter käme monatelang zum Gebet in eine Moschee und würde dann einen Anschlag verüben. Er wäre eine Gefahr für die Gemeinde. Man würde die Gemeinde mit ihm in Verbindung bringen“, sagte Hamdan der „Stuttgarter Zeitung“ am Montag.
Weiter unterstrich der Religionswissenschaftler, der bei der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart beschäftigt ist: „Für die Muslime ist das alles sehr niederschmetternd. Sie haben das Gefühl, dass sie sich rechtfertigen müssen und fühlen sich unter Druck gesetzt.“ Sie kritisierten, häufig in einen Topf mit Terroristen geworfen zu werden.
Dies empfänden viele von ihnen als „Schlag ins Gesicht“. Hamdan sprach sich demgegenüber dafür aus, die guten Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht zu vergessen.
Auf die Frage, was ein Islamberater mache, antwortete er: „Wenn eine Kommune drei Moscheevereine hat, werde ich gefragt, wie man diese einschätzt und wie eine Zusammenarbeit gelingen kann.“ Wenn eine Stadt ein muslimisches Gräberfeld bauen wolle, werde er um eine Einschätzung gebeten. „Oder wenn Stadtjugendringe Anfragen bekommen von Jugendgruppen, wollen sie wissen, was von diesen zu halten ist“, so der Religionswissenschaftler. (KNA/iQ)