Kardinal Kurt Koch wundert sich über den Einsatz von Parteien des linken Spektrums für den Islam. Das Problem in Europa sei nicht der Islam, sondern die Schwäche des Christentums.
Kurienkardinal Kurt Koch wundert sich über den Einsatz von Parteien des linken Spektrums für den Islam. Viele Überzeugungen im Islam entsprächen nicht deren parteipolitischen Linien, sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche im Interview der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Dienstag).
Was die Präsenz des Islam in Europa betreffe, darf es laut Koch auf der einen Seite keine Panik geben und auf der anderen Seite keine Verharmlosung von vorhandenen Problemen. „Zudem ist in Europa nicht die Stärke des Islams, sondern die Schwäche des Christentums das eigentliche Problem“, so Koch.
Die heutige Krise in Europa lasse sich nur überwinden, wenn die christlichen Wurzeln wieder entdeckt würden, sagte der Kardinal. „Wer seine eigene Vergangenheit nicht kennt oder sie leugnet, wird keine Zukunft haben“. Europa sei nicht nur eine ökonomische, sondern zuerst eine geistig-kulturelle Größe. (KNA, iQ)