Gefängnisseelsorge

Bayern will islamische Seelsorge ausbauen

In Bayern soll die islamische Gefängnisseelsorge ausgebaut werden.

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11
2016
gefaengnis
Ein Aufenthalt im Gefängnis soll resozialisieren - Seelsorger können dabei helfen © by michimaya auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

In Bayern soll die islamische Seelsorge in Gefängnissen und die Betreuung muslimischer Gefangener ausgebaut werden. Elf der 36 Anstalten haben keinen muslimischen Seelsorger, ergab eine Antwort auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Georg Rosenthal an die Staatsregierung. Der Bayerische Rundfunk berichtete am Mittwoch darüber. Zum Stichtag 31. August waren mehr als 1700 Gefangene muslimischen Glaubens in bayerischen Gefängnissen inhaftiert. Insgesamt waren damals knapp 11 000 Menschen in Haft. Bei gut 40 Häftlingen sahen die Sicherheitsbehörden der Anfrage zufolge einen extremistischen Hintergrund.

Rosenthal forderte ein flächendeckendes Seelsorge-Netz. Ein Sprecher des Justizministeriums sagte am Donnerstag auf Anfrage, im Nachtraghaushalt 2016 seien für die Schaffung weiterer seelsorgerischer Angebote für muslimische Gefangene 200 000 Euro vorgesehen.

Schulung der Mitarbeiter

Um eine Beeinflussung oder Rekrutierung der Gefangenen durch Extremisten vorzubeugen, gebe es schon jetzt verschiedene Behandlungs- und Betreuungsangebote. Diese sollen ihnen Perspektiven für die Zeit nach der Haft aufzeigen, hieß es zudem in der Antwort des Justizministeriums. Bedienstete in den Justizvollzuganstalten würden kultursensibel geschult. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Der Staat sollte lieber mehr Geld in professionelle und intensive psychologische Betreuung der Häftlinge investieren, durch Experten die auch wirklich über eine anerkannte Fachqualifikation verfügen. Das halte ich im Strafvollzug für weit nützlicher als Aktivitäten selbst erklärter "Seelsorger". Vertreter der Religionsgemeinschaften sollten natürlich Zutritt zu den Haftanstalten bekommen, falls dies die Häftlinge ausdrücklich wünschen. Für die Kosten sollten im Sinne der Trennung von Staat und Religionen die Religionsgemeinschaften selbst aufkommen. Es ist völlig abzulehnen, dass mit öffentlichen Geldern die PR von Religionsgemeinschaften finanziert wird.
23.11.16
14:12